Dienstag, 25. Februar 2014

Die Flucht aus Ko Tao


Grüßt euch doch erstmal!

Wenn ihr rechts in der Leiste die Überschriften der letzten zwei Einträge ins Visier nehmt, werdet ihr schnell merken, dass ich in sehr kurzer Zeit ein absolutes Highlight erlebt habe und nun leider auch einen absoluten Reinfall. Ich mache es kurz: Ko Tao hat mir nicht gefallen – leider nein, leider garnicht. Wahrscheinlich hätte es nach Ko Phayam wohl jede Trauminsel schwer gehabt einen Schuss ins Schwarze zu landen, aber Ko Tao verdient in meinen Augen auf Keinsten das Prädikat „besonders wertvoll“. Ich habe im letzten Blogeintrag ja schon kurz angeschnitten, dass wir nicht mit der uns bis dato bekannten und so geschätzten thailändischen Freundlichkeit empfangen wurden, sondern eher sehr rüde abgearbeitet wurden. Simon und mir wurde schnell klar, dass hier wohl ein anderer Wind zu wehen scheint als noch zuvor – auch faktisch haben wir bei Verlassen des Boots die ersten Regentropfen meiner Reise abbekommen. Eine Art Vorankündigung auf die nächsten 30 Stunden? Immerhin wurde es danach wieder viel schöner! :)

Trotz des Ärgers mit der Taxi-Mafia fing dabei alles erstmal super an – unser neuer Bungalow war ein Traum, wir konnten uns schnell mit den drei Mädels, mit denen ich jetzt auf Reise bin, treffen und aufgrund unserer wunderschönen Sicht auf die Hing Won Bay freuten wir uns auf Ko Tao. 

da war die welt noch in ordnung - geile bude!
Warum die Hin Wong Apartments, wo wir 300 Baht p.P. gezahlt haben, übrigens nicht weiterzuempfehlen sind, erkläre ich weiter unten – aber zunächst mal weiter in der chronoligischen Reihenfolge. Die drei Mädels hatten im Vorfeld einen Tauch-Trip gebucht, Simon und ich planten also einfach mal ein wenig zum belebten Sairee Beach zu fahren. Auf dem Weg zum Taxi bin ich allerdings in größter Tollpatsch-Manier mit meinen Flipflops an einem Stein hängen geblieben und habe mir damit ein schönes blutiges Loch unterhalb des großen linken Fußzehs verdient. Das mit den Flipflops und mir hat noch nie funktioniert, und wird es wahrscheinlch auch so schnell nicht - eine Liebesbeziehung ist das definitiv nicht. Also zog Simon zunächst alleine los, ich nahm das nächste Taxi 3 Stunden später. Mich traf fast der Schlag, als ich in Sairee Beach ankam – überall wuselten besoffene Reisende rum, Roller bahnten sich hupend ihren Weg - wer klaustrophobisch veranlagt ist, wird an dieser Insel dezent zu knabbern haben. Ich hatte noch nicht mal Lust darauf, Fotos zu schießen. Nachdem wir dann irgendwie die weitere Zeit totgeschlagen konnten, haben wir uns nach dem Sonnenuntergang mit den Mädels und Felix, der zu unserer Freude auch bei uns aufschlug, getroffen und haben ein klein wenig getrunken. Irgendwann haben wir uns im 7/11 dann mit Thai-Whiskey und Mixzeugs ausgestattet und sind per Taxi wieder zurück in unsere Anlage gefahren. Was danach passierte, kann bis heute wahrscheinlch keiner verstehen: Wir tranken in bester Stimmung zu ein wenig Musik und Kartenspiel, unsere Lautstärke war allerdings durchaus gedrosselt. Irgendwann hämmert es an der Tür und Cliff, der englische Besitzer der Apartments und bislang eigentlich recht sympathisch schrie uns an, dass wir doch endlich ruhig sein sollen und schmiss Felix aus der Anlage. Wir wussten nicht so recht, warum er so ausgerastet ist, machten uns aufgrund der dadurch natürlich gedämpften Stimmung schließlich bettfertig und hatten ein schlechtes Gewissen wegen Felix, der im Dunkeln nun irgendwie ans andere Ende der Insel zu seiner Unterkunft kommen musste. Aber er konnte sich an Schizo-Cliff wieder vorbeischleichen und nächtigte dann bei uns. In your face! 

Morgens verabschiedete ich mich von Simon, der sich wieder zurück in kältere Gefilde aufmachen musste. Es hat mir richtig Spaß mit euch zwei Simons gemacht, gerne wieder! :) Felix teilte sich mit ihm das Taxi ans andere Ende der Insel und ich musste mich mit den Mädels nun langsam aber sicher ans Auschecken machen, wo wir von diesem Cliff noch einen weiteren Dummbabbel-Auflauf kassierten. Dass kurz darauf einer seiner Angestellten nochmals zu uns kam und sich für das Verhalten seines Chefs entschuldigte, erklärt wohl alles. Der Plan der Mädels war ohnehin, die Insel in Richtung Ko Phangan zu verlassen, aufgrund der ganzen Vorfälle war ich froh, dass ich so schnell wieder wegkonnte. Wir fuhren also wieder zum Pier, wieder mit dem Taxi, was den Preis angeht leider wieder jenseits jeglicher Verhältnismäßigkeit. Da es aber noch ein wenig dauerte, bis unser Boot ablegte, setzten wir uns mit einem Thai-Pancake in der Hand nochmals an den Strand und spielten Karten. Auf einmal kam ein kleiner thailändischer Junge zu uns und wollte unbedingt mitspielen. Er versuchte auch mit überraschend gutem Englisch sich mit uns zu unterhalten. Das war wieder mal einer der Momente, wegen denen man reist und der mir wenigstens die Chance gab etwas Gutes aus Ko Tao mitzunehmen. Ein wenig später ging es dann innerhalb von 1h40min für 430 Baht nach Ko Phangan. 
karten spielen mit dem kleinen namens tart (?)

auf dem schiff nach ko phangan
 Dort angekommen war ich überrascht wie groß diese Insel im Vergleich zu den vorherigen ist. Sie ist auch weit weniger bebaut und kann mit sehr schönen Dschungelwäldern beeindrucken. 
ich habe gezählt: 3629 bäume
 Wir entschieden uns ein Taxi für 200 Baht p.P. zum abgelegenen Thong Nai Pan Beach zu nehmen, wo wir auch direkt im Baan Pan Buri für 325 Baht die Nacht und pro Person unterkommen konnten. Das ist bislang das teuerste Bungalow auf der Reise (ich teile mir das Bungalow mit Kathrin; Patrycja und Lena – so heißen die zwei anderen Mädels – residieren zwei Bungalows neben unserem), die aber wunderschön ist. Direkt am Strand, in einer ruhigen Bucht mit unfassbar freundlichen Angestellten. Service-technisch liegen zwischen unseren Schlafresidenzen auf Ko Tao und Ko Phangan Welten. Man merkt, dass hier auch viele Familien ihren Urlaub verbringen.

eines unserer bungalows

diiirekt am meer
Meine Angst, dass es mir in Ko Phangan aufgrund der ganzen Fullmoon/Halfmoon/Sailormoon/Whatevermoon-Partys zu voll und touristisch ist, war völlig unbegründet. Es ist zwar mehr los als auf Ko Phayam, aber vor allem in unserer Ecke, an unserem Strand und auch sonst durchaus angenehm. Mehr als zu entspannen und Karten zu spielen (endlich mal wieder Wizzard!) haben wir am ersten Tag nicht gemacht. Am Tag danach haben wir nichts weiter getan als einmal ins Village um die Ecke zu spazieren und am Strand zu chillaxen. 

oh, mal wieder einen abgewunken

einem hund gefiel mein handtuch scheinbar recht gut
erstmal was essen und die aussicht genießen

abends am strand




Abends sind wir dann im Village wieder etwas trinken gegangen, und es gab hierfür auch allen Grund: Lena feierte nämlich in ihren 22. Purzeltag rein. Happy Birthday! :)
 
ein strand in thailand ohne firedancer ist kein richtiger strand oder so
v.l.n.r.: patrycja, kathrin, lena, wirtziaufreisen
Gegen 02°° Uhr schlenderten wir am Strand entlang schon wieder zurück zu unseren Bungalows, denn heute hieß es, dass wir unser Geschenk für Lena einlösten. Also buchten wir zu dritt (Patrycja gönnte sich einen weiteren Entspann-Strand-Tag) eine Full Day Island Tour. Entsprechend früh ging es um kurz nach Acht und mit dickem Schädel auf eine richtig schöne Reise durch Ko Phangan. Hier war wirklich alles dabei: Am Anfang ein kleines Frühstück, dann die Besichtigung eines kleinen Muay-Thai-Boxing-Stadions und eines chinesischen Tempelkomplexes. 

kein problem für ihn

bunt und kitschig
Im Anschluss fuhren wir mit einem Longtailboot an einen Schnorchelspot und dann an einen wunderschönen Strand, dem Malibu Beach, der seinen Namen aufgrund seines so feinen Sandes erhalten hat und wo wir richtig klasse entspannen konnten. 

am parkplatz unseres boots wurden tintenfische getrocknet. gruß an die simons ;)
eine bootsfahrt die ist lustig, eine bootsfahrt die macht spaß
sieh mir in die augen, baby!

malibu beach geht ab

ich weiß garnicht, wann ich das letzte mal im cocoon war
Zum Mittagessen fuhren wir weiter zu einem Elefantencamp, das für einen Teil unserer 11-köpfigen Crew zum Programm gehörte. Ich fand es schon heftig, wie schlecht es den Elefanten dort ging, sie waren sehr eng angekettet und hatten keinen Bewegungsspielraum. 

gefangener elefant mit zwei riesigen rüssels
Da daraufhin aufgrund des heftigen Windes das eigentlich geplante Kayaking leider wortwörtlich abgeblasen werden musste, haben wir stattdessen nach Überredungskünsten eines der teilnehmenden Tourmitglieder einen Canopy Walk inklusive Ziplining durchgeführt. Das hat ja mal sowas von Spaß gemacht und ist zumindest was Aktivitäten angeht weit vorne auf meiner Highlightliste. Zu gerne hätte ich das gefilmt, es war mir aber zu riskant. 

wir haben style und das geld - naja, zumindest mal den style
u.a. über diesen teich sind wir geziplined
Zum Abschluss des Tages ging es zu einem kleinen Wasserfall, der wohl nur in der Regenzeit imposant ist, und in eine thailändische Sauna. Eine Sauna? Bei dem Wetter? Wie dumm ist das denn? Habe ich zumindest im Vorfeld gedacht, es war aber auch mal was Neues. Vor allem, wenn 35°C danach als zu kalt interpretiert werden. 

in der sauna: wie sie sehen, sehen sie nichts

vor der sauna: statt "hello kitty" "hipster kitty"
Dieser Tagesausflug hat sich absolut gelohnt, er ging zwar recht schleppend los und war mit 1000 Baht nicht sonderlich preiswert, am Ende kam aber Highlight nach Highlight. Auch unser Tourguide, der sich als Rebecca vorgestellt hat, war extrem cool. Wir wollten unser Gepurzeltagskind unbedingt noch überraschen, und er besorgte sogar einen Kuchen und überreichte ihn ihr vor versammelter Mannschaft. Sehr cool, auch weil Lena nicht damit gerechnet hat. :) 
"hä? hat noch wer außer mir geburtstag?"
Wieder zurück am Bungalow und letztmals als Quartett auf Achse, gingen wir heute Abend nochmals gemeinsam schlemmen. Morgen trennen sich nämlich unsere Wege: Zwar schippern wir gemeinsam wieder aufs Festland nach Surat Thani, dort in der Nähe wird Patrycja aber für zwei Wochen ein Kloster besuchen und dort leben. Lena, Kathrin und ich werden anschließend hoch nach Bangkok fahren, wo vor ein paar Tagen ja wieder eine Bombenstimmung herrschte. Mal schauen, ob wir dort wie geplant länger bleiben oder doch recht schnell weiterziehen – das ist mir dann doch alles sehr heikel.
Habt ne gute Zeit, Klakas! Wir haben sie hier auf jeden Fall – Ko Tao ist schon längst vergessen! :)

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