Sonntag, 8. Dezember 2013

Der Sensenmann des Alltags kündigt sich an

So langsam wird es ernst. Und so langsam wird mir auch genau das bewusst. Denn mittlerweile hat sich der Alles-Mitzähl-Virus in mir breit gemacht. Ich genieße jedes Treffen mit Freunden und Familie nun bereits ein wenig mehr, als wenn alles beim Alten wäre und rätsele unterbewusst, wie oft ich die Menschen, die mir wichtig sind, wohl noch sehen werde bis zu meinem Aufbruch. Ich frage mich, wie oft ich bestimmte Alltagssituation noch bewältigen muss, bis ich den Flieger ins Ungewisse betrete. Ich führe Strichlisten, wie oft ich noch arbeiten muss und bis meine Ausbildung endlich vorbei ist. Lange Zeit habe ich mir gewünscht, dass die Zeit, die mir hier im Schland bis zur Abreise bleibt, viel schneller vorbeigeht als sonst. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf stumpfen Alltag und wollte endlich meine Pläne in die Tat umsetzen. Jetzt hat sich das Blatt jedoch ein klein wenig gewendet: Ich fiebere dem Tag des Abflugs zwar weiterhin unglaublich entgegen, doch längst nicht mehr so euphorisch und enthusiastisch wie noch vor ein paar Monaten. Ich denke nicht, dass dies daran liegt, dass ich mir Sorgen um das mache, was ich nächstes Jahr erleben werde, oder dass es gar eine mögliche Angst vorm Ungewissen ist. Es liegt eher daran, dass ich nun schon recht lange weiß, wann das alles losgeht und ich konnte und kann mich mittlerweile darauf vorbereiten. Es wird mir dennoch recht schwer fallen loszulassen. Aber ich habe dadurch gelernt alle Dinge und Momente, die mir hier lieb sind, ein Stück weit eher wertzuschätzen als noch früher. Und das ist doch mal was Schönes! Die letzte Zeit ging es mir auch aus diesen Gründen richtig gut – denn ich habe einfach gemerkt, dass ich jetzt auch Selbstverständliches genießen kann. Sei es eine 0815-Party mit Freunden, weil ich weiß, dass es eben eines der letzten Male ist, dass man in dieser Konstellation zusammen steil gehen kann. Oder sei es der Besuch des Weihnachtsmarkts mit der Familie, immerhin lehne ich mich so weit aus dem Fenster und wage vorauszusagen, dass ich nächstes Jahr in Down Under keine kalte, weiße Weihnacht mit allem, was klassischerweise dazu gehört, erleben werde. Statt Glühwein und Plätzchen im Schnee wird es in Sydney für einen armen Backpacker wie mich eher Goon und Barbecue am Strand geben. Armes, kleines Michi! :P

Ein weiterer Grund, warum ich merke, dass es für mich nicht mehr lange bis zum persönlichen Sommeranfang 2014 dauert, ist, dass ich feste Termine bewältigt und weitere To-Do-Pläne in die Tat umgesetzt habe. Ende November habe ich meine schriftlichen Abschlussprüfungen geschrieben (danke fürs Daumendrücken! J), jetzt fehlt also nur noch der mündliche Teil, den ich am 16.Januar vor der Brust habe und was dann im Endeffekt auch das Ende der Ausbildung bedeutet. Heute stand ein weiterer Meilenstein auf der Agenda. Nachdem mich Haftbefehls und Assi Tonis Offenbach knapp über zwei Jahre beherbergt hat, wurden nun die letzten Koffer gepackt und es ging wieder zurück in heimische Gefilde. Ich bin nun wieder zurück in Bingen, wo ich die restlichen bürokratischen Hürden nehmen werde. Hierzu gehören die Ummeldung des Wohnsitzes, das Arbeitssuchendmelden nach Ende der Ausbildung, der Abschluss einer Reisekrankenversicherung (ich werde mich für die Hanse Merkur entscheiden, da sie in verschiedenen Testberichten immer wieder ganz vorne landet) und die Beantragung des Working Holiday Visums, damit ich in Australien auch arbeiten darf. Letztgenannter Punkt wird definitiv bald erledigt, da es ja durchaus der elementarste von allen ist und ich es bislang immer wieder aufgeschoben habe :D

Dennoch war ich auch in den letzten Wochen fleißig, was die Planung für mein Gap Year angeht. Immerhin habe ich nun auch endlich mal meine Kreditkarte beantragt, und zwar bei comdirect, da man hier weltweit kostenlos Bargeld abheben kann – und das Argument hat durchaus überzeugt. Ich habe auch einen ganzen Nachmittag im riesigen Globetrotter in Frankfurt verbracht und deshalb sogar ein Mainz-Spiel verpasst – ich hab einfach verrafft, dass sie samstags und nicht sonntags spielen, Asche über mein Haupt! Als Bestrafung für mein unendliches Fehlverhalten haben sie wohl auch gegen den BVB verloren L. Immerhin habe ich nun auch dank des Globetrotter-Ausflugs einen Großteil meines Reise-Equipments vollständig beisammen. Als Reise-Rucksack habe ich mich gegen einen Rucksack entschieden, das klingt doch so für sich schon mal sehr logisch. Stattdessen habe ich mich für einen so genannten Hybrid-Trolley entschieden – also einem Rollkoffer, an dem für kurzzeitige Ausflüge auch Gurte etc. genutzt werden können. Meine Wahl fiel hier auf den Osprey Sojourn 80, der dank eines Angebots im Netz „nur“ (in fetten Anführungszeichen) 175€ gekostet hat. Regulär liegt die UVP glaube ich bei 220€. Die 80 steht für das Fassungsvermögen, und mit 80l kann man eine ganze Menge anfangen. Ich habe in diversen Foren diesbezüglich zwar immer wieder gelesen, dass in diesem Fall weniger mehr ist, aber die Maße im Vergleich zum kleineren Modell (60l) sind jetzt nicht so gravierend und ich möchte mich während meiner Reise ja auch ein wenig über meine Unfähigkeit aufregen. J Als Daypack habe ich den Deuter Act Trail 24 für stolze 100€ ausgesucht. Laut Verkäufer ist das Teil der meistverkaufte Tagesrucksack bei Globetrotter und dieser hat bei ersten Gehversuchen im Laden echt super gesessen. Dazu geht er auch gerade noch als Handgepäck im Flieger durch. Ich hoffe, dass ich bei den zwei Teilen richtig gewählt habe. Was findet denn so den Weg in den Hybrid/Daypack? Da ist zum einen eine Hängematte für heiße Tage am Strand und zwischen Palmen, ein imprägniertes Moskitonetz, damit die Mücken mir nicht mein süßes Blut klauen und mich ebenso wenig mit Schabernack infizieren, verschiedene Sicherheitsvorkehrungen, wie z.B. Schloss, Stahlgurt, ein Sicherheits-Portemonnaie sowie schnell trocknenden Travel-Handtüchern und einem Schlafsackinlett, das man auch in Hostels benutzen darf. Dazu kommen noch Klassiker wie Reise-Kissen, Reiseapotheke, Oropax, nützliches Werkzeug usw. Was noch fehlt, ist passende Funktionskleidung, die weder zu dick noch zu teuer (was bei Globetrotter zum Ausschluss von 99% der Kleidung geführt hat) sein darf, geeignetes Schuhwerk,(was im Endeffekt auf ein Paar Sneaker, ein Paar FlipFlops und ein Paar Turnschuhe hinauslaufen wird) und eine vor den bösen UV-Strahlen schützende Kopfbedeckung. Generell sollte man nur mitnehmen, was man auch wirklich im Laufe eines klassischen Urlaubs benötigt. Ich wette, dass ich viel zu viel mitnehmen und am End ausmisten werde. Klassiker. An Elektronik werde ich ein altes Netbook, auf dem sich massenhaft E-Book-Reiseführer befinden werden, weil ich keine schweren Bücher rumschleppen mag, eine Digitalkamera (hier werde ich mir noch eine Unterwasserhülle kaufen, damit ich die vielen Nemos beim Schnorcheln auch fotografieren kann) und ein Smartphone mitnehmen. Hab ich was Wichtiges vergessen? Natürlich habe ich das, warum frag ich?

So, was gibts sonst noch? Achja, ich werde die ersten Wochen in T-Highland wie ja schon im letzten Blogeintrag erwähnt nicht alleine am Strand verbringen, da mich ja der gute Simon Rose begleitet. Jetzt hat sich aber auch noch der ebenso gute Simon Huber angekündigt, yeah! Da freu ich mich jetzt schon drauf wie Bolle! Zu dritt in Thailand? Datt wird knorke wird datt! „Bangkok got them now“  J

Und um auch mal mit allen Funktionen des Blogs vertraut zu werden, versuche ich hier mal ein Foto von meiner Auszugssause hochzuladen.
Wuhu, es hat geklappt! Und es war sogar sehr einfach, tzz.
Es war mir ein Fest mit euch ein letztes Mal in Frankfurt die Sau rauszulassen. Boah, was eine super Überleitung zur oben beschriebenen Gefühlswelt, das ist ja mal das perfekte Ende für den Blogeintrag. Thomas Gottschalk wäre stolz auf mich!

Nur noch 58 Tage – die Zeit rast. Bloggen werde ich bestimmt erst wieder im neuen Jahr, nach Hawaiinachten und Brazilvester (Das copyright für diesen Brüller geht an die Band Keule)

Also dann - Alla hopp, frohe Weihnachten und guten Rutsch! (Und, oh nein – wieder so ein ewig langer Blog-Eintrag. Ich gelobe Besserung, immer noch. Das krieg ich schon noch hin irgendwann) J

Dienstag, 22. Oktober 2013

aus eins mach fünf

Das ging aber schnell. Denn eigentlich hatte ich noch nicht unbedingt geplant die weiteren Flüge zu buchen und meine weitere Reiseroute festzulegen.  Aber irgendwie hat es sich heute so entwickelt, dass ich nun gleich vier weitere Flüge im Rahmen meiner klitzekleinen Weltreise gebucht habe. Vielleicht liegt das ja an den drei Impfungen, die ich heute bekommen habe  (in den nächsten Wochen wird es einen Impfmarathon geben, ich freue mich schon sehr) und die dafür sorgen, dass ich noch müder und verpeilter als sonst bin, falls das überhaupt geht. Vielleicht liegt es aber auch an der Gehaltsabrechnung, und bevor ich das Geld für etwas elementar wichtiges wie z.B. Äppler rausschmeisse, buche ich dann doch lieber Flüge. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich diesen Punkt nun endlich einmal abschließen will und mich für einen der Trillionen Pläne entscheiden muss. Jedenfalls habe ich selbstverständlich meine im letzten Post beschriebene Planung über Bord geworfen - war ja sowas von klar :)

Aber mal der Reihe nach: Ich habe mich nun doch dagegen entschieden Vietnam zu bereisen. Das liegt zum einen daran, dass dort die Wege viel weiter sind als im restlichen Südostasien und ich so mehr Transporttage einplanen müsste. Und auch die Route Thailand->Laos->Kambodscha->Thailand scheint so gut zu funktionieren und leicht machbar zu sein, dass ich das dann eben so mache, bin ja schließlich noch ein Reiseanfänger. Auch ist Vietnam scheinbar ein wenig teurer als die anderen Länder auf meiner Agenda, was bei meinem knappen Budget natürlich auch ein Argument dagegen sein muss, und ich habe in vielen Foren von enormen Abzocken und Scamming gelesen. Das alles hat mich dann - am End wahrscheinlich zu Unrecht - durchaus abgeschreckt.
Außerdem habe ich mich gegen Java und Bali entschieden - hier aus einem ganz einfachen Grund: Es ist auch von Australien aus einfach zu bereisen, da die Flüge sehr billig sind und trotz/dank dieser Preise die Kosten für Verpflegung und Unterkunft in Indonesien plus Flüge dorthin immer noch viel billiger sein dürften als in Australien. Wenn ich also Down Under dank des noch zu beantragenden Working Holiday Visums einen Job finde und es schaffe ein wenig zu sparen und nicht alles in Goon zu investieren, könnte ich Indonesien ja immer noch bereisen. So habe ich einen Anreiz viel zu arbeiten und mir schnell einen Job zu suchen. Klingt gut, in der Theorie.

Wohin habe ich also die vier weiteren Flüge gebucht? Am 5.Mai 2014 wird mein zweiter Flug mit AirAsia, der wohl besten Billigairline wo gibt, gehen. Ich habe mir also genau drei Monate eingeplant, um wie im letzten Post beschrieben Thailand, Laos, Kambodscha und Westmalaysia auf dem Landweg zu bereisen. Von Kuala Lumpur aus heißt dann mein nächstes Ziel Sandakan. Wo Sandakan liegt? Auf dem malaiischen Teil Borneos - dort, wo es noch freilebende Orang Utans gibt und wo die Natur scheinbar unfassbar schön ist. Hier werde ich einen Ausflug zum Kintabatangan River unternehmen, wo die Wahrscheinlichkeit durchaus hoch ist, die Tiere in freier Wildbahn zu erleben, die dem Menschen am nächsten sind. Danach geht es über Landweg nach Kota Kinabalu, wo man traumhafte Strände genießen und einen 4000er Berg besteigen kann. Von hier werde ich am 16.Mai nach Kuching fliegen - abermals mit AirAsia. Hier habe ich bis zu meinem dritten Flug (am 22.Mai nach Singapur, wieder AirAsia) ein paar Tage Zeit, um in den nahegelegenden Nationalparks zu trekken. Jo, und dann bin ich eben in Singapur, wo ich nach drei Tagen am 26.5. weiterfliege nach Darwin, diesmal mit Jetstar, einer weiteren Billigairline.

Ich habe mir jetzt also schon ein wenig eine feste Route aufgezwungen, zumindest in den letzten drei Wochen meines Trips durch Asien. Davor habe ich zwar auch Ziele und Wege, die ich sehr gern zurücklegen mag, aber eben nicht mit dem Stress eines festen Termins im Hinterkopf. Insgesamt werde ich 112 Tage in Asien unterwegs sein, bevor ich in Down Under ankomme. Und in 106 Tagen bin ich bereits unterwegs in Richtung Thailand. Ich freue mich schon sehr, aber so langsam wird mir auch bewusst, dass ich alles Bekannte zurücklasse. So langsam mache ich mich deshalb also mal an die Planung (da meine Asienplanung nun langsam mal abgeschlossen zu sein scheint und ich nicht mehr so viel umändern kann) für meine restliche Zeit hier: Welches Equipment darf mich begleiten? Entscheide ich mich für einen Rucksack oder für einen Trolley? Welche Elektronik darf mit? Welche Versicherund ist die beste? Fragen über Fragen, auf die ich noch keine Antwort habe. Und auch die wohl wichtigste Frage wird bald in Angriff genommen: Wann findet die Abschiedsparty statt, ehyo? Es wird also weiterhin immer mal wieder Einträge hier geben. Und sie werden auch nicht mehr so lang, versprochen! :)

Ich geh jetzt pennen - dank des guten Impfstoffs. Stay tuned for the next episode of Lost! :)

Dienstag, 1. Oktober 2013

Es gibt (fast) kein Zurück mehr!

So, wo war ich stehen geblieben?

Achja, ich wollte den Flug buchen und das Visum beantragen. Doch dank eines super Sommers, einem fantastischen Festivalmarathon und weil ich in den letzten Wochen das Thema und die Planung immer wieder aufgeschoben habe, kann ich nun immerhin 15 Wochen statt einen Monat nach dem ersten Blogeintrag Vollzug melden - zumindest zum Teil.

Ich habe nun endlich einmal meinen ersten Flug gebucht, und zumindest in dieser Hinsicht hat sich meine Planung nicht verändert. Doch ansonsten habe ich vor den Großteil Südostasiens zu bereisen, bevor es ins sündhaft teure Australien geht. Ab dem 4.Februar heißt es also das, was ich kenne für eine Zeit lang zurückzulassen und durch das große Unbekannte zu ersetzen. Um 14.40 Uhr wird mein Flieger abheben, es geht mit der Airline Condor nach Phuket, wo ich am Tag drauf mit 6 Stunden Zeitverschiebung um 8.05 Uhr lande. Doch da ich ja wie bereits beschrieben keine Lust auf das extreme Touriprogramm dort habe, wird mein Startpunkt ein wenig weiter westlich sein, und zwar in Krabi - u.a. Heimat dieses krass geilen Strandes. Und wie es aussieht, werde ich den Beginn meiner Reise nicht alleine angehen müssen, denn auf der Route über Ko Lanta, Ko Tao nach Bangkok wird mich wohl der gute Simon Rose begleiten, jippi! Ab jetzt macht sich also Heqtik breit in Thailand. Sorry, der war seeehr flach :D
Wenn wir dann nach zwei-drei Wochen in Bangkok angekommen sind, wird es für mich dann alleine weitergehen, da Simon wieder zurück nach Deutschland fliegen muss. Ein bisschen neidisch bin ich da ja schon, schließlich werde ich die gute alte Fassenacht verpassen. Die Panda/Gorilla-Gang ist also leider nicht komplett.

Ich werde stattdessen in den Norden Thailands in Richtung Chiang Mai aufbrechen, bevor es dann zum ersten Mal zu einer Grenzüberschreitung kommen wird. Nächstes Ziel ist nämlich Laos. Was gibt es dort so? Zum einen die Tempelhochburg Luang Prabang, das früher als Partyort bekannte Vang Vieng (mittlerweile wurde das exzessive Feiern verboten, da beim Tubing doch ein paar Unfälle passiert sind) und die wohl entspannteste Hauptstadt Südostasiens, Vientiane. Von dort geht es weiter in den Süden in Richtung des Bolaven-Plateaus und zu den 4000 Islands. Dort habe ich auch schon eine sehr coole Unterkunft gefunden, wo ich meinen Purzeltag verbringen mag.

Wenn das alles so klappt wie geplant, wird es danach in knackigen 30 Stunden Busfahrt in den Norden Vietnams nach Hanoi gehen. Dort in der Nähe ist u.a. die berühmte Ha Long Bay. Der Vorteil am Reisen durch Vietnam ist, dass es aufgrund seiner Größe praktisch nur eine Route gibt - von Hanoi über Hue, Hoi An, Nha Trang und Da Lat nach Saigon/Ho Chi Minh City (oder eben umgekehrt). Von Saigon aus ist mein Plan über das Mekong Delta nach Kambodscha zu kommen, wo ich mir die Hauptstadt Phnom Penh und das Strandparadies Sihanoukville anschauen will. Außerdem soll es noch nach Battambang und zur weltweit bekanntesten Tempelanlage Angkor Wat in Siem Reap gehen. Dank Angelina Jolie und Tomb Raider kennen viele auch schon einen der bekanntesten Anlagen in Angkor Wat, den Ta Prohm.

Von Siem Reap heißt es das Ziel dann wieder Bangkok, und von da soll es mit dem Zug nach Georgetown gehen, eine Stadt, die auf der Insel Penang in Malaysia liegt. In Malaysia sind die weiteren Ziele dann die Perhentians sowie die Cameron Highlands, bevor es in die Hauptstadt Kuala Lumpur geht. Ein wenig weiter südlich liegt der Stadtstaat Singapur, der wohl europäischste Fleck Asiens. Auf dem Arenal Sound Festival in Valencia haben Markus und ich auch schon ein Pärchen aus Singapur kennengelernt, die mir bereits angeboten haben, dass sie mich für die Zeit dort aufnehmen würden. Mal schauen, ob das alles so klappt :) Wäre echt super, da Singapur eben auch sehr teuer ist und wenn man die Kosten für die Unterkunft sparen kann, wäre das doch schonmal was.

Für die ganze Route durch Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha, Malaysia und Singapur habe ich ca. 100 Tage eingeplant. Wie es von Singapur aus weitergeht, weiß ich noch nicht - einen Flug gebucht habe ich auch noch nicht. Entweder es geht von dort direkt nach Australien, oder ich schiebe noch ein paar Wochen auf Java und Bali in Indonesien ein. Es liegt ja immerhin auf dem Weg und billiger könnte ich wohl nie mehr dort hin. Mal schauen, habe ja noch ein wenig Zeit bis dahin. Startpunkt in Australien soll nun aber nicht mehr Perth sein, sondern der Norden, genauer gesagt Darwin. Hier sind die Jobmöglichkeiten in der Theorie besser als in der gesamten Ostküste, und zu dem Zeitpunkt meiner Ankunft Down Under ist in Darwin Trockenzeit.

Ich werde mich hier erst wieder rühren, sobald ich einen weiteren Flug gebucht habe - entweder eben von Singapur nach Darwin oder erst einmal nach Indonesien. Ich mache mir natürlich auch ein wenig Gedanken um die Finanzierung meiner Reise. Auf dem Papier und in diversen Foren im Netz sollte mein Budget sicher reichen, da man in Südostasien sehr billig leben kann, wenn man das möchte - aber wenn man dann doch einmal das ein oder andere Bierchen mehr trinkt... naja, als ob mir so etwas passieren würde. :D

Was gibt es sonst noch? Den Reisepass habe ich vor ein paar Wochen beantragt und er liegt auch schon in der Bude, den Punkt kann ich also schonmal streichen. Das Visum für Australien muss ich auch noch beantragen, aber da lasse ich mir noch ein wenig Zeit und werde das wohl erst im Dezember tun. Auch das Visum für Vietnam muss ich im Vorfeld beantragen, bei allen anderen Grenzübergängen sind die so genannten Visa on Arrival üblich. Außerdem muss ich mich noch ein paar mal impfen lassen, da muss ich die nächsten Wochen ein paar Mal zum Doc, damit er mir das Geld aus der Tasche ziehen kann. Aber sicher ist sicher :)

 Jo, sonst wars das erstmal, jetzt lasse ich den ganzen Prüfungsstress und die Herbstdepression erst einmal ganz gediegen auf mich zukommen. Wenn es etwas Neues gibt, über das berichtet werden muss, werde ich das aber natürlich tun.

Bis dann! Alla hopp!
Noch 126 Tage bis zum Abflug :)


Montag, 17. Juni 2013

not another travel blog

Ein erstes Gude in diesem Blog!


Manche von euch wissen bestimmt schon, was mein Plan nach erfolgreicher Beendigung meiner Ausbildung sein wird, weil ich seit einiger Zeit scheinbar nur noch mit diesem Thema ins Gespräch gehe - sorry dafür! Und die, die es noch nicht wussten und sich jetzt auf diesem Blog eingefunden haben, erfahren es eben jetzt: Im Februar 2014 verlasse ich unseren mehr oder minder geliebten Vadder Staat auf Zeit. In der Rückrunde muss Mainz also ohne meine Unterstützung im Kampf um die deutsche Meisterschaft bestehen.

Aber erst einmal der Reihe nach: Seit Dezember letzten Jahres ist mir eigentlich klar, dass ich vor dem Einstieg in das richtige Berufsleben oder einem eingeschobenen Studium ein Jahr mit klassischem Work and Travel in Australien verbringen will. Mein Problem? Seitdem ist die Vorfreude auf das große, weite Unbekannte schon fast ins Unermessliche gestiegen. Ich habe angefangen zu planen, habe im Laufe der Zeit die aufgestellten Pläne wieder verworfen und mittlerweile durch komplett neue ersetzt. Dazu gleich mehr.

Doch warum ein Blog? In erster Linie bin ich in diesem Fall Egoist und schreibe den ganzen Blog für mich, wenn es denn endlich losgeht - damit ich auch später nachvollziehen kann, was ich wann, wo, wie und warum gemacht habe. Denn wenn man sein ganzes Leben bislang immer nur auf einem Fleckchen Erde gelebt hat und dann von jetzt auf gleich in kürzester Zeit von Ort zu Ort weiterreist, kann das bestimmt zu einer gewaltigen Reizüberflutung führen. Und ich will mich natürlich an so viel wie möglich erinnern, der Blog dient also quasi als Gedächtnisstütze für die Zeit danach. Aber natürlich mag ich auch Familie und Freunde auf dem Laufenden halten, sodass man einfacher in Kontakt bleiben kann und dass diejenigen, die sich für meine Reise interessieren auch hoffentlich etwas geboten bekommen. Soll ja auch Leute geben, die von Facebook nicht so viel halten; und auf Rundmails habe ich keine Böcke, die nerven ja nur jeden.
Doch warum startet der Blog bereits über ein halbes Jahr vor Abflug? Als ich anfing alles bzgl. des Work and Travels zu planen, waren mir diverse Reiseblogs eine große Hilfe. Verschiedene subjektive Erfahrungsberichte sind wirklich interessant und helfen einem bei vielem. Nicht nur in Sachen Reisen, auch wenn es um die ganzen Rahmenbedingungen und den organisatorischen Krams im Vorfeld geht, fand ich solche Blogs interessant. Ich werde also bis zur Abreise von nun an immer mal wieder bloggen, sobald sich etwas in meiner Planung getan hat, weil mein aktueller Plan eben nicht nur das klassische Work and Travel beinhaltet und denen helfen kann, die irgendwann ähnliches vorhaben. Sei es in Sachen Routenplanung, benötigtem Equipment etc.

Ohne wirklich viel über die ganze Thematik gewusst zu haben, dachte ich mir zunächst, dass es doch sinnvoller wäre mit einer Organisation zu fliegen. Hat ja schließlich auch Vorteile - man kann Gleichgesinnte bereits im Vorfeld kennenlernen, hat nach Ankunft Down Under schon die ersten Pflicht-Termine geplant bekommen und bucht sozusagen ein Rundum-Sorglos-Paket. Doch zu welchem Preis? Um die 500€ Aufschlag für das, was man mit ein klein wenig Aufwand auch alles selbst erledigen kann. Also Flug buchen, sich um Versicherungen, Visum etc. kümmern. Was bei einer Reise mit einer solchen Orga neben des Geldes außerdem abhanden kommt, ist jegliche Flexibilität, welche mir im Rahmen meiner Reise sehr wichtig ist - wenn schon, denn schon. Es geht mit Orga eben nur nach Schema A oder Muster B. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich alle Fäden in meiner Hand halten will. Wofür bin ich schließlich Veranstaltungskaufmann?

Das fängt schon beim zunächst ersten wichtigen Planungsschritt neben dem des Visums an: Wie komme ich nach Australien? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder man bucht ganz klassisch Hin- und Rückflug in einem. Das ist wohl die billigste Möglichkeit, aber eben auch die unbequemste. Man muss sich schon genau auf das Datum  festlegen, an dem man Australien wieder verlassen muss, ohne überhaupt einen Fuß auf den Kontinenten gesetzt zu haben. Für mich kam diese Variante nicht infrage. Was ist, wenn ich überhaupt nicht klarkomme und schon vorher wieder heim will? Oder wenn es mir so gut gefällt, dass ich noch länger bleiben will? Keine Chance, das ist mir viel zu riskant und entzieht jegliche Planungsfreiheit. Alternative Nummer zwei ist eine sehr interessante: Der sogenannte Open-Return-Flug, der ein wenig teurer ist als der klassische Return Flug. Das ist quasi nichts anderes als ebendieser, nur dass man die Chance hat seinen Rückflug umzubuchen, so wie es sich im Laufe der Reise eben entwickelt. Probleme hier sind, dass dies zeitlich begrenzt ist - meist hat das Ticket nur eine Laufzeit von einem Jahr, in seltenen Fällen von bis zu 18 Monaten - und dass man sich auf eine bestimmte Fluglinie festlegen muss. Ich habe mich im Endeffekt dafür entschieden mir ein One-Way-Ticket zu buchen. Wenn ich dann in Australien angekommen bin, kann ich mich ja immer noch um den Rückflug kümmern. Leider ist diese Variante im Normalfall viel teurer als die anderen beiden, da Australien von Deutschland aus nur von den großen, teuren Airlines angeflogen wird. Der billigste One-Way-Flug geht erst bei ~630€ los, ein Haufen Kohle für einen armen Azubi. Aber Not macht erfinderisch, es geht nämlich auch billiger.

Da es wegen des lieben Treibstoffs keine Direktflüge nach Australien gibt, muss jede Maschine irgendwo zwischenlanden - meistens in irgendeiner asiatischen Metropole wie Bangkok, Singapur etc. Und wenn man ohnehin irgendwo dort das Flugzeug wechseln muss, um nach Down Under weiterzufliegen, bietet sich doch auch ein Stopover in dieser Gegend an. Zum einen, um Kräfte zu tanken und einem möglichen Jetlag vorzubeugen und zum anderen, weil man auch in diese Städte eher seltener kommt und schon einmal ein wenig Sightseeing auf die Agenda packen kann. Für mich stand fest, dass ich definitiv einen Stopover einplanen werde. Wie oben schon erwähnt sind solche One-Way-Flüge ziemlich teuer - und da ich zwar kein Geld im Überfluss habe, aber mir dafür alle Zeit der Welt lassen kann, habe ich mich nun dafür entschieden, nicht nur einen Stopover einzuplanen, sondern einen kompletten Gabelflug zu suchen. Jetzt kommt also der eigentliche Grund meines ersten Posts - meine Reiseroute. Das alles noch unter Vorbehalt, da ich erst in ca. einem Monat buchen kann.

Losgehen wird es für mich und meinen von da an besten Freund namens Rucksack am 4. Februar mit einem Flug mit der Airline Condor von Frankfurt nach Phuket, welcher mich laut swoodoo ~370€ kosten wird. Am 10. April, also über zwei Monate später, geht mein zweiter Flug mit der Billig-Airline Air Asia (vergleichbar mit Ryan Air)  von Kuala Lumpur nach Perth für 120€, ich zahle für meinen Flug nach Australien also "nur" 490€ - immerhin schon einmal 140€ gespart. In diesen zwei Monaten zwischen Phuket und Kuala Lumpur wird es für mich in Backpacking-Manier durch Thailand, Kambodscha und Malaysia gehen. Doch erstmal der Reihe nach. Start ist wie gesagt in Phuket, was mich persönlich überhaupt nicht reizt, es ist eben eine Touri-Hochburg und lebt u.a. vom Sextourismus. Auf behaarte Frührentner, die sich für ein paar Wochen eine 18-jährige Thaifrau suchen und sich wie der letzte Depp benehmen, habe ich eher keine Böcke. Ich lande dort nur, weil es eben der billigste Flug ist, den ich gefunden habe, und wegen der guten Möglichkeit der Weitereise. Nachdem ich mich in Thailand ein wenig eingelebt habe und an das neue Klima gewöhnt habe, wird meine nächste Etappe Koh Phangan sein. Dort finden die weltweit bekannten Full Moon Partys statt. Und da es ohnehin halbwegs auf dem Weg nach Bangkok liegt, nehme ich das natürlich sehr gerne mit. Danach geht es wie gesagt nach Bangkok. Für diesen Trip, der wohl in erster Linie der Entspannung und dem Strandurlaub gilt, plane ich eine Zeitspanne von ca. zwei Wochen ein. Nachdem ich mich in Bangkok, flächenmäßig immerhin doppelt so groß wie Berlin, ein wenig versucht habe einzuleben, soll es für mich weitergehen nach Kambodscha. Dort will ich innerhalb von zwei Wochen in Siem Reap die berühmten Tempel von Angkor Wat besichtigen, mit dem Boot nach Battambang reisen und das wahre Kambodscha kennenlernen, mir die Hauptstadt Phnom Penh anschauen und ein paar Tage in Sihanoukville entspannen. Zurück geht es dann wieder nach Bangkok, wo ich, wenn alles so klappt, wie ich es mir vorgenommen habe (eh nicht), meinen Geburtstag verbringen werde. Hangover 2 lässt grüßen. Von Bangkok aus geht es dann via Koh Lanta innerhalb von ca. 10 Tagen nach Langkawi, der nördlichsten Insel Malaysias direkt an der thailändischen Grenze. In Malaysia bleiben mir dann noch ca. drei Wochen, wo ich mir die Stadt Georgetown, das Schnorchelparadies der Perhentian Islands und die Regenwälder in den Cameron Highlands anschauen werde, bevor ich in der Hauptstadt Kuala Lumpur ankomme. Wenn ich irgendwie noch Zeit habe, kann es vor dem Abflug nach Perth noch für ein paar Tage nach Singapur gehen. Das ist zumindest jetzt mein Plan für den Backpacking-Trip durch Südostasien. Für die Zeit dort habe ich mir ohne die zwei Flüge ein Limit von 800€ pro Monat gesetzt, ich werde mich also hauptsächlich an Garküchen ernähren, mir mein Hostelzimmer in 20er Dorms mit fremden Leuten teilen und mich über die billigsten Transportmöglichkeiten fortbewegen müssen. Aber genau darin liegt doch auch irgendwie der Reiz. Die Route grafisch sieht dann ungefähr so aus: Ganz fest drücken

Das ist aber auch das einzige, was ich planen wollte. In Australien angekommen lasse ich alles auf mich zukommen. Starten will ich aber in Perth, der abgelegensten Millionstadt der Welt an der Westküste Australiens, die touristisch nicht ganz so stark frequentiert ist. Ich hoffe, dass ich dort deshalb eher einen Job finde als im Osten, wo sich die meisten Backpacker tummeln. Wie es dann weitergehen soll? Keine Ahnung, sehe ich dann dort.

In ca. einem Monat werde ich das Visum beantragen und den Flug buchen, bis dahin könnt ihr den Schock also verdauen oder euch freuen, dass ich bald endlich weg bin. Nach der Buchung kommt dann der nächste Blogeintrag. Ich freue mich natürlich über jeden Kommentar, jeden Vorschlag, jeden Tipp, jede Anregung, jede Kritik und so weiter.

Noch 231 Tage!


Alla fott, bis denne!