Guden Mosche! Während der Großteil von euch wohl noch
friedlich im Bettchen schlummert, bin ich schon fleißig, um über Vang Vieng zu
berichten, wo ich nun knapp eine Woche verbracht und jede einzelne Sekunde
genossen habe!
Am Samstag kam ich kurz vor dem Sonnenuntergang an, und ich
muss sagen, dass ich mir zunächst etwas anderes vorgestellt habe. Vang Vieng
ist nämlich eher ein kleines Dorf, ich hatte etwas Größeres erwartet. Dennoch
reiht sich hier Guesthouse an Guesthouse, Bar an Bar und Restaurant an
Restaurant – Vang Vieng ist ein Dorf, das nur dank des Tourismus besteht. Mit
Shawn und Dimitri, einem Ukrainer, der auf Krim lebt und aufgrund der Unruhen
entschieden hat für einige Zeit durch Asien zu reisen, machte ich mich auf die
Suche nach einer Unterkunft. Leider wollten die zwei etwas mehr Geld für eine bessere Unterkunft ausgeben
als ich, weswegen ich mich kurz danach von ihnen trennte und in den Banana
Bungalows eine gemütliche Bungalow-Bleibe für schlappe 40000 Kip, also etwas
weniger als 4€, fand. Ich nahm eine Dusche, da meine letzte aufgrund der vielen
Bus-Fahrten doch schon zu lange her war und schlenderte anschließend im Dunkeln
durch die Gassen, wo ich plötzlich auf George und Roo traf – was ein Zufall. Mit
ihnen und ihrer neuen Reisebegleitung aus Irland ging ich etwas essen, wo ich wenig später
auch die zwei Skandinavier Joel und Arthur traf, die mit uns auf Don Det waren.
Die vier führten mich danach durch die Gegend und zeigten mir, in welcher Bar
es die ganze Nacht lang free Shots gibt (Full Moon Bar,...), wo es zu bestimmten
Uhrzeiten Freigetränke gibt (Sakura Bar, Kangaroo Sunset,...) und wo man bei einer
Bestellung von zwei Longdrinks ein gratis Shirt erhält (Fat Monkeys,...). Da man
nach dem Motto „learning by doing“ ja schneller zum Erfolg kommt als in der stumpfen
Theorie, haben wir die ganzen Angebote selbstverständlich auch wahrgenommen.
Die Briten gingen danach ins Bett, da sie am darauffolgendem Tag früh weiterzogen
Richtung Norden. Auch ich verließ die Skandinavier, um einer weiteren genialen
Aktion in der Dublin Bar beizuwohnen: Der Live-Übertragung des Bayern-Spiels,
die glücklicherweise gegen die 05er spielten. Dort war dann tatsächlich auch ein
Asiate, der voller Enthusiasmus Mainz anfeuerte. Ich kam mit ihm ins Gespräch
und es stellte sich heraus, dass er aus Südkorea ist und dank Park und Koo zum
Supporter geworden ist – sehr cool. Nach der unglücklichen Niederlage ging ich
so langsam zurück in Richtung Bungalow. Auf dem Weg dorthin kam ich mit einem netten
spanischen Pärchen ins Gespräch und wir verabredeten uns daraufhin für den folgenden
Tag zu einem Fahrrad-Trip zur Blue Lagoon.
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links: ein mainzfan. rechts: ein mainzfan mit free shirt |
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"hey mike, do u wanna play some music?" |
Wie verabredet trafen wir uns gegen 11°° Uhr, gingen
gemeinsamen frühstücken und huppelten dann auf den für 20000 Kip gemieteten
Mountainbikes über die Schotterpiste zur Blue Lagoon (10000 Kip Eintritt). Die Fahrt hierhin ist aufgrund der vielen Steine auf dem Boden zwar anstrengend, aber wunderschön. Vang Vieng liegt nämlich in mitten eines riesigen Karstberg-Gebirges, in die ich mich ja schon in Krabi verliebt habe. In der Blue Lagoon angekommen, traf ich natürlich wieder auf die Skandinavier und wir gingen alle gemeinsam in eine
gigantische Höhle, die wirklich riesig war. Man kann sich stundenlang darin
verirren, leider trug ich Flipflops und knickte ein paarmal im Dunkeln um. Nach
der Anstrengung konnten wir dann ein erfrischendes Bad in der Blue Lagoon
nehmen, was ich dank der Hitze auch sehr genoss. Kurz vor dem Sonnenuntergang
radelte ich dann alleine wieder zurück nach Vang Vieng – die Spanier gingen
schon ein wenig früher und die Skandinavier hatten sich Roller gemietet und
waren folglich ein klein wenig schneller als ich. Abends verabredete ich mich
mit Arthur und Joel und wir entschieden uns für ein entspanntes Bar-Hopping. Da
die Bars hier gegen Mitternacht schließen müssen und wir ziemlich fertig waren,
hieß es danach ins Bett zu gehen.
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auf dem weg zur blue lagoon |
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ich liebe diese felsen einfach! |
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man braucht definitiv einen mundschutz, wenn man von einem auto überholt wird |
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die blue lagoon mit ihrem erfrischend kaltem klaren wasser |
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die gigantische höhle |
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nanu, wo kommtn der her? |
Der Tag danach war dann ein klassischer Montag: Man hat
keine Lust irgendetwas zu tun, was bei mir aber nicht in der fehlenden
Motivation nach dem Wochenende begründet lag (schließlich habe ich ja eine ganz
lange Zeit Wochenende, gnahaha), sondern am Kater und der unendlichen Hitze.
Abends war ich allerdings wieder der Alte und die finnisch-schwedisch-deutsche
Party-Crew ließ es wieder in angemessener Manier krachen. Wir gingen nach dem
Bar-Curfew in einen der drei Clubs, die es in Vang Vieng gibt und die der
Polizei wohl ein kleines Schmiergeld zahlen, damit sie bis um 3 Uhr geöffnet
haben dürfen. Der Laden platze aus allen Nähten, ich lernte so viele Leute
kennen und wir alle entschieden uns am darauffolgenden Tag das zu machen, was
Vang Vieng so berühmt gemacht hat: Tubing.
Am Dienstagmorgen traf ich mich um 11 Uhr mit Joel und
Arthur, wir planten eigentlich zu frühstücken. Stattdessen bot uns die Chefin
der Full Moon Bar, mit der wir aufgrund der letzten Tage immer wieder ins
Gespräch kamen, an, dass wir 6 Cocktails zum Preis von dreien kaufen können.
Statt dem Verzehr eines leckeren Baguettes trank ich also zwei White Russians
für knapp 2€. Für 55000 Kip (60000 Kip Pfand) liehen wir uns daraufhin jeweils
einen Reifen aus und ließen uns mit zwei weiteren Finnen im Gepäck zum
Startpunkt des Tubings tuckern. Dort befindet sich eine Bar, die – was auch
sonst – free shots auf der Speisekarte hat. Wir lernten Kim und Mary aus
Deutschland kennen und begannen dann zu siebt das Tubing. Man muss dazu sagen,
dass es in den vergangenen Jahren immer wieder Tote geb, die sich während des
Tubings überschätzten und die entweder ertranken oder aufgrund von Sprüngen in
flaches Gewässer zum Tode kamen. 2012 schloss die laotische Regierung daraufhin
alle Bars, und aus dem ursprünglich exzessiven Tubing wurde ein entspanntes.
Mittlerweile gibt es auf der Strecke aber wieder vier Bars, die geduldet werden
und wo man sich nach dem gemütlichen Tuben das ein oder andere alkoholische
Getränk zu Spottpreisen gönnen kann – allerdings sind Seile, Schaukeln und
alles weitere mögliche Gefährliche weiterhin zurecht verboten und viele Laoten achten darauf, dass alles ordentlich abläuft. Da jeder also
nur an diesen vier Spots Halt machen kann, entwickelt sich jedes Päuschen in
den Bars dort zu einer total geilen Party aufgrund der vielen Leute. Gegen 19 Uhr entschieden wir uns
allesamt mit dem Tuktuk zurück nach Vang Vieng zu fahren – die Alternative wäre
gewesen betrunken und im Dunkeln eine weitere Stunde zu tuben. Aber wir sind ja
verantwortungsbewusst und so. Dennoch kamen wir zu spät wieder im Village an
und erhielten nur 40000 Kip des Pfandes zurück – Wucher. Leider verlor ich beim
Tuben auch meinen Zimmerschlüssel, was mit weiteren 50000 Kip zu Buche schlug. Anbei
ein paar Bilder, die entstanden sind – was ein geiler Tag:
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endlich mal milch zum frühstück |
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jawatten? |
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woopwoop |
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v.l.n.r.: mary,kim,wirtziaufreisen,?,arthur |
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+alma und joel |
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ai gude, wie? |
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ai gude, wie? |
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ai gude, wie? |
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da hat mal wieder irgendso ein typ nen schlechten witz erzählt |
Wieder in Vang Vieng angekommen und nach einem leckeren
Sandwich startete wieder das altbekannte Programm: free shots, free shirts und
free drinks. Nach Mitternacht hieß es dann nach dem bewährten Pub Crawiling
aufzubrechen in einen der Clubs. Man muss dazu sagen, dass man hier in so
kurzer Zeit unendlich viele Leute kennenlernt, weil man eben die ganze Zeit
zusammen feiert und weil Vang Vieng an sich so klein ist. Deswegen war es im
Club fast schon so wie in Deutschland mit seinen Freunden zu feiern: Man kennt
sich, man mag sich, man feiert zusammen. Als dann der Club die letzten Party-Mäuschen
rausschmeißen musste, zog ich mit Arthur und Joel noch weiter zu ihrem
Guesthouse, wo wir noch ein paar Bierchen zischten. Danach gingen sie schlafen
und auch ich plante zurück ins Bungalow zu gehen. Auf dem Weg dorthin musste
ich aber irgendwie noch in Erfahrung bringen, wie hoch Mainz gegen Braunschweig
gewonnen hat. Da mein Handy-Akku leer war, fragte ich einen Engländer (Skitzo),
der zwar kein Handy hatte, aber mit dem ich dann weiter durch die Gassen zog.
Wir trafen auf Broade (Australien), Ania aus Polen und Arne aus Belgien und
genossen nach ein paar weiteren leckeren Biers den Sonnenaufgang. Wir gingen
anschließend an den Fluss und entspannten uns in den Hängematten an der Smile
Bar. Dort erfuhr ich dann, dass Mainz tatsächlich verloren hatte und wurde
deshalb von den vieren dezent ausgelacht. Skitzo kam auf die brillante Idee,
dass man Braunschweig nun hassen sollte. Seitdem fragt er außerdem bei Tag und Nacht jeden,
den er trifft, ob er aus Braunschweig ist – bislang hat er keinen getroffen. Er
wird sich die Tage sogar ein Braunschweig-Tattoo gönnen – ein geiler Typ! Jedenfalls
werde ich seitdem auch statt mit Mick/Mike/Michael/whatever dank Skitzo von gefühlt
jedem nur noch mit „Fuck Braunschweig“ angesprochen. Aber man gewöhnt sich ja
an alles. :D
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v.l.n.r. arne,ania,fuck braunschweig,broade,skitzo(unten) |
Wir chillten noch bis um 11 Uhr morgens in den Hängematten,
bis es einfach zu heiß und ich zu müde wurde – endlich konnte ich ins Bett,
nach dem mit Abstand besten Tag der bisherigen Reise! Selbstverständlich konnte
ich ob der Hitze im Bungalow kaum schlafen, aber immerhin hatte ich nun endlich
mal die Chance die weitere Reise zu planen. Da ich schneller reise als ich
vorher geplant hatte und nun ein relativ straffes Programm habe (ich treffe
mich bald ja mit Simon und Bronko), habe ich ab dem 20.4. noch ca. 2 Wochen,
bis der nächste Flug nach Borneo ansteht. Also buchte ich für insgesamt 130€
Flüge von Kuala Lumpur nach Semarang und von Bali zurück nach KL am 4.5. :) Während des Tages verließ ich die Bungalow-Anlage nur
einmal, um ein Sandwich zu essen und um Wasser zu kaufen, und ging nach der
ganzen Recherche früh ins Bett – ein billiger Tag und eine wohl verdiente
Auszeit.
Gestern konnte ich trotz der Hitze endlich mal wieder ausschlafen
und stieß anschließend auf Joel, Arthur und Skitzo, mit denen ich tagsüber ganz
gemütlich in den Hängematten am Fluss entspannte. Nach Einbruch der Dunkelheit
kauften wir uns Whiskey und tranken ihn in meinem Bungalow. Arthur hatte aber
leider Fieber und ging recht früh ins Bett, und wir übrigen drei machten was?
Na klar: Pub-Crawling und anschließend in den Club – um sechs Uhr landete ich
dann schließlich im Bett. Doch jetzt ist es langsam mal wieder genug mit dem
vielen Feiern und dem vielen Alkohol – ich habe eben ausgecheckt aus meinem
Bungalow (die Banana Bungalows sind weiterzuempfehlen, die Anlage ist sehr
gepflegt, es gibt free coffee/tea und die Lage ist zwar ruhig, aber dennoch
noch zentral - leider gibt es aber nur eine Dusche, man muss also mit Wartezeit rechnen) und den Night Bus für 120000 Kip nach Luang Prabang gebucht („bus
might be broke, but maybe there is another one coming“), nun werden definitiv
ein paar Detox-Days folgen! Auch Arthur und Joel haben erstmal genug vom
Party-Marathon und schlossen sich mir beim Kauf des Bus-Tickets an. Generell haben wir
drei ähnliche Pläne, wir werden also wohl noch eine Zeitlang gemeinsam reisen.
Da der Bus erst um 21°° fährt, werde ich mich gleich wieder in eine Hängematte
schleppen und ein wenig in der Sonne brutzeln. Noch ein paar Bilders:
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blick von einer bambusbrücke auf das traumhaft schöne gebirge |
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banana bungalows |
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eine typische straße in vang vieng |
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in jeder - ja in jeder - bar läuft den ganzen tag nur friends. warum? |
Habt eine gute Zeit, Klakas, und kommt hierher, wenn ihr feiern und geile Leute kennenlernen wollt! Vang Vieng steht definitiv
auf Platz eins meiner bisherigen Reise! :)
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