Donnerstag, 27. März 2014

free shots, free drinks, free shirts


Guden Mosche! Während der Großteil von euch wohl noch friedlich im Bettchen schlummert, bin ich schon fleißig, um über Vang Vieng zu berichten, wo ich nun knapp eine Woche verbracht und jede einzelne Sekunde genossen habe!
Am Samstag kam ich kurz vor dem Sonnenuntergang an, und ich muss sagen, dass ich mir zunächst etwas anderes vorgestellt habe. Vang Vieng ist nämlich eher ein kleines Dorf, ich hatte etwas Größeres erwartet. Dennoch reiht sich hier Guesthouse an Guesthouse, Bar an Bar und Restaurant an Restaurant – Vang Vieng ist ein Dorf, das nur dank des Tourismus besteht. Mit Shawn und Dimitri, einem Ukrainer, der auf Krim lebt und aufgrund der Unruhen entschieden hat für einige Zeit durch Asien zu reisen, machte ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Leider wollten die zwei etwas mehr Geld für eine bessere Unterkunft ausgeben als ich, weswegen ich mich kurz danach von ihnen trennte und in den Banana Bungalows eine gemütliche Bungalow-Bleibe für schlappe 40000 Kip, also etwas weniger als 4€, fand. Ich nahm eine Dusche, da meine letzte aufgrund der vielen Bus-Fahrten doch schon zu lange her war und schlenderte anschließend im Dunkeln durch die Gassen, wo ich plötzlich auf George und Roo traf – was ein Zufall. Mit ihnen und ihrer neuen Reisebegleitung aus Irland ging ich etwas essen, wo ich wenig später auch die zwei Skandinavier Joel und Arthur traf, die mit uns auf Don Det waren. Die vier führten mich danach durch die Gegend und zeigten mir, in welcher Bar es die ganze Nacht lang free Shots gibt (Full Moon Bar,...), wo es zu bestimmten Uhrzeiten Freigetränke gibt (Sakura Bar, Kangaroo Sunset,...) und wo man bei einer Bestellung von zwei Longdrinks ein gratis Shirt erhält (Fat Monkeys,...). Da man nach dem Motto „learning by doing“ ja schneller zum Erfolg kommt als in der stumpfen Theorie, haben wir die ganzen Angebote selbstverständlich auch wahrgenommen. Die Briten gingen danach ins Bett, da sie am darauffolgendem Tag früh weiterzogen Richtung Norden. Auch ich verließ die Skandinavier, um einer weiteren genialen Aktion in der Dublin Bar beizuwohnen: Der Live-Übertragung des Bayern-Spiels, die glücklicherweise gegen die 05er spielten. Dort war dann tatsächlich auch ein Asiate, der voller Enthusiasmus Mainz anfeuerte. Ich kam mit ihm ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er aus Südkorea ist und dank Park und Koo zum Supporter geworden ist – sehr cool. Nach der unglücklichen Niederlage ging ich so langsam zurück in Richtung Bungalow. Auf dem Weg dorthin kam ich mit einem netten spanischen Pärchen ins Gespräch und wir verabredeten uns daraufhin für den folgenden Tag zu einem Fahrrad-Trip zur Blue Lagoon.

links: ein mainzfan. rechts: ein mainzfan mit free shirt

"hey mike, do u wanna play some music?"
Wie verabredet trafen wir uns gegen 11°° Uhr, gingen gemeinsamen frühstücken und huppelten dann auf den für 20000 Kip gemieteten Mountainbikes über die Schotterpiste zur Blue Lagoon (10000 Kip Eintritt). Die Fahrt hierhin ist aufgrund der vielen Steine auf dem Boden zwar anstrengend, aber wunderschön. Vang Vieng liegt nämlich in mitten eines riesigen Karstberg-Gebirges, in die ich mich ja schon in Krabi verliebt habe. In der Blue Lagoon angekommen, traf ich natürlich wieder auf die Skandinavier und wir gingen alle gemeinsam in eine gigantische Höhle, die wirklich riesig war. Man kann sich stundenlang darin verirren, leider trug ich Flipflops und knickte ein paarmal im Dunkeln um. Nach der Anstrengung konnten wir dann ein erfrischendes Bad in der Blue Lagoon nehmen, was ich dank der Hitze auch sehr genoss. Kurz vor dem Sonnenuntergang radelte ich dann alleine wieder zurück nach Vang Vieng – die Spanier gingen schon ein wenig früher und die Skandinavier hatten sich Roller gemietet und waren folglich ein klein wenig schneller als ich. Abends verabredete ich mich mit Arthur und Joel und wir entschieden uns für ein entspanntes Bar-Hopping. Da die Bars hier gegen Mitternacht schließen müssen und wir ziemlich fertig waren, hieß es danach ins Bett zu gehen.

auf dem weg zur blue lagoon

ich liebe diese felsen einfach!

man braucht definitiv einen mundschutz, wenn man von einem auto überholt wird

die blue lagoon mit ihrem erfrischend kaltem klaren wasser

die gigantische höhle

nanu, wo kommtn der her?
Der Tag danach war dann ein klassischer Montag: Man hat keine Lust irgendetwas zu tun, was bei mir aber nicht in der fehlenden Motivation nach dem Wochenende begründet lag (schließlich habe ich ja eine ganz lange Zeit Wochenende, gnahaha), sondern am Kater und der unendlichen Hitze. Abends war ich allerdings wieder der Alte und die finnisch-schwedisch-deutsche Party-Crew ließ es wieder in angemessener Manier krachen. Wir gingen nach dem Bar-Curfew in einen der drei Clubs, die es in Vang Vieng gibt und die der Polizei wohl ein kleines Schmiergeld zahlen, damit sie bis um 3 Uhr geöffnet haben dürfen. Der Laden platze aus allen Nähten, ich lernte so viele Leute kennen und wir alle entschieden uns am darauffolgenden Tag das zu machen, was Vang Vieng so berühmt gemacht hat: Tubing.
Am Dienstagmorgen traf ich mich um 11 Uhr mit Joel und Arthur, wir planten eigentlich zu frühstücken. Stattdessen bot uns die Chefin der Full Moon Bar, mit der wir aufgrund der letzten Tage immer wieder ins Gespräch kamen, an, dass wir 6 Cocktails zum Preis von dreien kaufen können. Statt dem Verzehr eines leckeren Baguettes trank ich also zwei White Russians für knapp 2€. Für 55000 Kip (60000 Kip Pfand) liehen wir uns daraufhin jeweils einen Reifen aus und ließen uns mit zwei weiteren Finnen im Gepäck zum Startpunkt des Tubings tuckern. Dort befindet sich eine Bar, die – was auch sonst – free shots auf der Speisekarte hat. Wir lernten Kim und Mary aus Deutschland kennen und begannen dann zu siebt das Tubing. Man muss dazu sagen, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder Tote geb, die sich während des Tubings überschätzten und die entweder ertranken oder aufgrund von Sprüngen in flaches Gewässer zum Tode kamen. 2012 schloss die laotische Regierung daraufhin alle Bars, und aus dem ursprünglich exzessiven Tubing wurde ein entspanntes. Mittlerweile gibt es auf der Strecke aber wieder vier Bars, die geduldet werden und wo man sich nach dem gemütlichen Tuben das ein oder andere alkoholische Getränk zu Spottpreisen gönnen kann – allerdings sind Seile, Schaukeln und alles weitere mögliche Gefährliche weiterhin zurecht verboten und viele Laoten achten darauf, dass alles ordentlich abläuft. Da jeder also nur an diesen vier Spots Halt machen kann, entwickelt sich jedes Päuschen in den Bars dort zu einer total geilen Party aufgrund der vielen Leute. Gegen 19 Uhr entschieden wir uns allesamt mit dem Tuktuk zurück nach Vang Vieng zu fahren – die Alternative wäre gewesen betrunken und im Dunkeln eine weitere Stunde zu tuben. Aber wir sind ja verantwortungsbewusst und so. Dennoch kamen wir zu spät wieder im Village an und erhielten nur 40000 Kip des Pfandes zurück – Wucher. Leider verlor ich beim Tuben auch meinen Zimmerschlüssel, was mit weiteren 50000 Kip zu Buche schlug. Anbei ein paar Bilder, die entstanden sind – was ein geiler Tag:

endlich mal milch zum frühstück

jawatten?

woopwoop

v.l.n.r.: mary,kim,wirtziaufreisen,?,arthur

+alma und joel

ai gude, wie?

ai gude, wie?

ai gude, wie?

da hat mal wieder irgendso ein typ nen schlechten witz erzählt
Wieder in Vang Vieng angekommen und nach einem leckeren Sandwich startete wieder das altbekannte Programm: free shots, free shirts und free drinks. Nach Mitternacht hieß es dann nach dem bewährten Pub Crawiling aufzubrechen in einen der Clubs. Man muss dazu sagen, dass man hier in so kurzer Zeit unendlich viele Leute kennenlernt, weil man eben die ganze Zeit zusammen feiert und weil Vang Vieng an sich so klein ist. Deswegen war es im Club fast schon so wie in Deutschland mit seinen Freunden zu feiern: Man kennt sich, man mag sich, man feiert zusammen. Als dann der Club die letzten Party-Mäuschen rausschmeißen musste, zog ich mit Arthur und Joel noch weiter zu ihrem Guesthouse, wo wir noch ein paar Bierchen zischten. Danach gingen sie schlafen und auch ich plante zurück ins Bungalow zu gehen. Auf dem Weg dorthin musste ich aber irgendwie noch in Erfahrung bringen, wie hoch Mainz gegen Braunschweig gewonnen hat. Da mein Handy-Akku leer war, fragte ich einen Engländer (Skitzo), der zwar kein Handy hatte, aber mit dem ich dann weiter durch die Gassen zog. Wir trafen auf Broade (Australien), Ania aus Polen und Arne aus Belgien und genossen nach ein paar weiteren leckeren Biers den Sonnenaufgang. Wir gingen anschließend an den Fluss und entspannten uns in den Hängematten an der Smile Bar. Dort erfuhr ich dann, dass Mainz tatsächlich verloren hatte und wurde deshalb von den vieren dezent ausgelacht. Skitzo kam auf die brillante Idee, dass man Braunschweig nun hassen sollte. Seitdem fragt er außerdem bei Tag und Nacht jeden, den er trifft, ob er aus Braunschweig ist – bislang hat er keinen getroffen. Er wird sich die Tage sogar ein Braunschweig-Tattoo gönnen – ein geiler Typ! Jedenfalls werde ich seitdem auch statt mit Mick/Mike/Michael/whatever dank Skitzo von gefühlt jedem nur noch mit „Fuck Braunschweig“ angesprochen. Aber man gewöhnt sich ja an alles. :D

v.l.n.r. arne,ania,fuck braunschweig,broade,skitzo(unten)
Wir chillten noch bis um 11 Uhr morgens in den Hängematten, bis es einfach zu heiß und ich zu müde wurde – endlich konnte ich ins Bett, nach dem mit Abstand besten Tag der bisherigen Reise! Selbstverständlich konnte ich ob der Hitze im Bungalow kaum schlafen, aber immerhin hatte ich nun endlich mal die Chance die weitere Reise zu planen. Da ich schneller reise als ich vorher geplant hatte und nun ein relativ straffes Programm habe (ich treffe mich bald ja mit Simon und Bronko), habe ich ab dem 20.4. noch ca. 2 Wochen, bis der nächste Flug nach Borneo ansteht. Also buchte ich für insgesamt 130€ Flüge von Kuala Lumpur nach Semarang und von Bali zurück nach KL am 4.5. :) Während des Tages verließ ich die Bungalow-Anlage nur einmal, um ein Sandwich zu essen und um Wasser zu kaufen, und ging nach der ganzen Recherche früh ins Bett – ein billiger Tag und eine wohl verdiente Auszeit.

Gestern konnte ich trotz der Hitze endlich mal wieder ausschlafen und stieß anschließend auf Joel, Arthur und Skitzo, mit denen ich tagsüber ganz gemütlich in den Hängematten am Fluss entspannte. Nach Einbruch der Dunkelheit kauften wir uns Whiskey und tranken ihn in meinem Bungalow. Arthur hatte aber leider Fieber und ging recht früh ins Bett, und wir übrigen drei machten was? Na klar: Pub-Crawling und anschließend in den Club – um sechs Uhr landete ich dann schließlich im Bett. Doch jetzt ist es langsam mal wieder genug mit dem vielen Feiern und dem vielen Alkohol – ich habe eben ausgecheckt aus meinem Bungalow (die Banana Bungalows sind weiterzuempfehlen, die Anlage ist sehr gepflegt, es gibt free coffee/tea und die Lage ist zwar ruhig, aber dennoch noch zentral - leider gibt es aber nur eine Dusche, man muss also mit Wartezeit rechnen) und den Night Bus für 120000 Kip nach Luang Prabang gebucht („bus might be broke, but maybe there is another one coming“), nun werden definitiv ein paar Detox-Days folgen! Auch Arthur und Joel haben erstmal genug vom Party-Marathon und schlossen sich mir beim Kauf des Bus-Tickets an. Generell haben wir drei ähnliche Pläne, wir werden also wohl noch eine Zeitlang gemeinsam reisen. Da der Bus erst um 21°° fährt, werde ich mich gleich wieder in eine Hängematte schleppen und ein wenig in der Sonne brutzeln. Noch ein paar Bilders:
blick von einer bambusbrücke auf das traumhaft schöne gebirge

banana bungalows

eine typische straße in vang vieng

in jeder - ja in jeder - bar läuft den ganzen tag nur friends. warum?

Habt eine gute Zeit, Klakas, und kommt hierher, wenn ihr feiern und geile Leute kennenlernen wollt! Vang Vieng steht definitiv auf Platz eins meiner bisherigen Reise! :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen