Und weiter geht es mit dem Blog-Marathon, ich bin zurzeit
immer öfter ein klein wenig in Verzug. Wie beim letzten Eintrag ja schon
angeschnitten, hatte ich überhaupt keine Ahnung, was ich am nächsten Tag machen
soll. Da mein Guesthouse ja auch eine Travel Agency beinhaltet, entschied ich
mich nochmals nach unten zu gehen und nachzufragen, was man denn so feines in
Pakse tun kann. Man bot mir einen Tagesausflug ins Bolaven Plateau für 200000
Kip an, nach ein wenig verhandeln einigten wir uns auf 160000 Kip (was immer
noch zu viel war, andere zahlten nur 140000). Leider bedeutete dies, dass ich
eben doch nicht ausschlafen kann, ich wurde gegen 8.30 Uhr im Minivan abgeholt.
Darin warteten bereits ca. 10 Leute, zwei Rentner-Pärchen aus Berlin, zwei
Pärchen aus Wales um die 30 herum (mit ihnen hing ich dann auch den ganzen Tag
rum) sowie zwei Asiatinnen. Danach ging es direkt zur ersten Destination, einem
richtig schönem Wasserfall, der wohl der höchste ist, den ich bislang gesehen
habe, auch wenn er recht wenig Wasser führte.
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einer ist keiner |
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facebook ist schneller |
Hier gönnte ich mir ein kleines Frühstück, bevor es dann
weiterging in eine Tee-Plantage. Dort führte uns ein französischer
Volunteer herum. Leider war sein Englisch nicht allzu gut, weswegen ich eher
wenig von der Herstellung der Kaffee-Bohnen erfahren konnte. Dennoch war ein
solcher Rundgang mal angenehm. Wir tranken zum Abschluss eine kleine Tasse
weißen Tee (den hatte ich bislang glaube ich noch nicht) und brachen dann
wieder auf.
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grüner tee wird ausgepresst |
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dem gras beim wachsen zusehen |
Nach ca. einer Stunde kamen wir in einem kleinen Cultural Village
an. In Laos gibt es 98 verschiedene Stämme, sie alle haben ihre eigene Sprache
und eigene Lebensweisen. Diese in dem Ort, wo wir nun waren, waren mehr als
interessant. Uns führte ein Einheimischer in erstaunlich gutem Englisch herum
und erklärte uns, wie die Menschen dort leben. Alleine das war das Geld des
Daytrips absolut wert. Hier ein paar Fakten: Ein Mann kann hier so viele Frauen
heiraten, wie er möchte – solange der Vater der Frau einer Heirat zustimmt (was
er meistens dann macht, wenn der Mann ein kleines Geschenk verteilt). Stirbt
der Ehemann, darf die Frau nur noch in der Familie des Mannes ersten Grades
heiraten, es kommen folglich also nur Vater, Bruder und sogar das eigene Kind
infrage. Wenn Frauen schwanger sind, müssen sie im achten Monat das Dorf
verlassen und das Kind im Wald gebären. Danach darf sie mit dem Neugeborenen
zurück ins Dorf, wo der Vater aber entscheiden kann, ob es ein gutes Kind ist
oder nicht. Falls er sich dafür entscheidet, dass das Kind nicht gut ist, darf
es nicht im Dorf unterkommen und wird buchstäblich auf die Straße geworfen.
Eine Frau gebärt durchschnittlich 13 Kinder während ihres Lebens, Namen werden
nur am Vollmond vergeben. Jeder Einwohner über 30 Jahre fertigt seinen eigenen
Sarg an, der anschließend unter dem Haus gelagert wird. Stirbt man nach einem
Unfall (Fall vom Baum, Rollercrash etc.), darf es allerdings keine Beerdigung
geben – es heißt, dass man ein schlechter Mensch ist, wenn man auf diese Art
stirbt. Hat man einen normalen Tod, wird in der darauffolgenden Nacht ein
Wasserbüffel geopfert und der Schamane lädt zum Tanze ein. Beerdigt wird man
unter dem eigenen Haus. Jeder in diesem Dorf ab dem Alter von ca. 2 Jahren
raucht Wasserpfeife, es heißt es vertreibt die bösen Geister. Schon sehr
verrückt, wenn man Kinder Pfeife rauchen sieht. Anbei ein paar Impressionen:
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der anfang des villages |
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erstmal nen päuschen im dreck |
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in dieser hütte wohnen 72 menschen |
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gute freunde kann niemand trennen |
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gönn dir mal ne ladung |
Anschließend ging es weiter nach Tad Lo, sozusagen der
Hauptstadt des Bolaven Plateaus, wo wir einen weiteren Wasserfall zu Gesicht
bekamen. In ihm konnte man sogar schwimmen, es gab außerdem natürliche Pools –
das war spaßig! Nach einem leckerem Mittagessen fuhren wir wieder zurück
Richtung Pakse. Auf halben Wege fuhren wir nochmal ab, um einen weiteren
Wasserfall zu besichtigen. Dort passierte dann das Unglaubliche: Es begann zu
regnen – der erste Regen meiner Reise. Und was für einer: Innerhalb von
Sekunden waren wir alle patschnass, sodass wir uns dazu entschlossen recht
schnell wieder in den Minivan zu steigen und nach Pakse zu fahren. Es regnete
bis zum darauffolgendem Morgen, Blitz und Donner inkludiert.
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herrlich, herrlich, herrlich |
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überzeugende rückenmassage |
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i did it! |
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jawatten das? regen? krass! |
In Pakse kam ich
gegen 18 Uhr wieder an. Fast 12 Stunden für ca. 15€, der Ausflug hat sich mal
sowas von gelohnt! Ich musste nicht zwingend länger in Pakse bleiben und
entschied mich dafür den Sleeping Bus für 170000 Kip in die Hauptstadt
Vientiane zu nehmen, der um 19.30 Uhr starten sollte. Das Soutchai
Guesthouse/Restaurant/Reisebüro ist im übrigen nicht weiterzuempfehlen. Weder
schafften sie es meine Wäsche rechtzeitig zu waschen (ich musste die nasse
Wäsche mitnehmen, jetzt müffelt alles), noch gab es Abendessen („Sorry, no cook
today“). Zum Glück haben sie auch bei der Buchung meines Bus-Tickets
geschlampt, da mein Bett doppelt belegt war. So kam ich in den Genuss ganz
vorne ein Doppelbett für mich alleine zu haben – diese bleiben grundsätzlich
frei, um Buchungsfehlern vorzubeugen. Im Vergleich zum Bus von Phnom Penh nach
Siem Reap war die Fahrt der reine Luxus, man konnte flach liegen, ich hatte
genügend Platz und wir kamen nach 12 Stunden Fahrt und nach ein wenig Schlaf in
Vientiane an.
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so matratzen teilt man sich normalerweise zu zweit. |
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doch ich hatte glück, bester schlafplatz wo gibt! |
Dort traf ich auf Shawn aus Frankfurt (irgendwie kommen die
deutschen, die ich kennenlerne fast immer aus der Nähe von Frankfurt,
verrückt), der mich überredete keine Nacht in Vientiane zu verbringen, sondern
stattdessen für 40000 Kip den Bus nach Vang Vieng um 14°° Uhr zu buchen. Dies
verschaffte uns daraufhin 6 Stunden zur Besichtigung Vientianes, was auch
absolut ausreichend ist. Hier gibt es nämlich ungefähr nichts zu erleben. Wir
liefen zum COPE Visitor Center, was auf Tripadvisor das Highlight der Stadt ist
und wo man über die Bombadierungen während des Vietnam-Kriegs aufgeklärt wird.
Es war sehr aufschlussreich auch mal eine andere Sicht der Dinge zu erleben.
Bis heute sterben hunderte Menschen jährlich aufgrund der vielen Blindgänger, die
noch nicht gezündet haben, aber dennoch bei der kleinsten Berührung hochgehen
können. Mittlerweile gibt es Forscher-Teams, die versuchen die vielen
verbleibenden Bomben aufzuspüren und zu entschärfen.
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ein paar der entschärften bombies |
Anschließend gönnten wir uns eine Tuk-Tuk-Fahrt zum Patou
Xai, was ein wenig an den Triumphbogen in Paris erinnert. Wir kletterten für
3000 Kip Eintritt auf das Gebäude und hatten eine super Sicht auf die Stadt.
Hier fällt auf, dass es keine großen Bauten gibt, es gibt fast nichts mit mehr
als zwei Stockwerken. Anbei ein paar Impressionen.
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arc de trioumphe? |
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das laotische regierungsgebäude |
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deutlich weniger verkehr als in anderen städten |
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vientiane von oben |
Da der Zeiger der Uhr schon bald auf die zwei zeigen sollte,
gingen wir zurück zur Travel Agency, um den Bus nicht zu verpassen. Der fuhr
allerdings erst gegen 14.30 Uhr los und erreichte Vang Vieng ohne Zwischenfälle
gegen 17.30 Uhr. Vang Vieng ist geil – hier werde ich ein paar Tage bleiben.
Alles hierüber dann natürlich im nächsten Blogeintrag. Allafott, Klakas!
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