Sonntag, 6. April 2014

Von Bowling, Baden und Bootsfahrten

Whoa, jetzt habe ich ja eine Ewigkeit nicht mehr gebloggt, Schande über mich, oder über mein Netbook, welches mehr und mehr den Geist aufgibt - aber jetzt reichts, und ich habe mich in ein Internetcafe aufgemacht, um über die vergangene Woche zu berichten. :)
In den letzten Tagen befand ich mich zum Großteil in Luang Prabang, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Aber erst einmal der Reihe nach: Meinen letzten Tag in Vang Vieng habe ich so verbracht, wie ich es geplant hatte: Chillen in der Hängematte, von allen Leuten verabschieden und dann im Sleeping Bus nach Luang Prabang. Letzte Impressionen aus Vang Vieng:
noch ne kurze fahrradtour

die hammock unit

neulich beim ausschecken
Diese Fahrt war mal wieder der reinste Horror, da es keine Sitzplatzreservierungen gab und man sich da hinlegen musste, wo man eben Platz fand. Da der Bus aber in Vientiane startete, kann man sich sicher vorstellen, dass der Großteil der Passagiere, die zuvor schon ein paar Stunden Schlaf fanden, eher widerwillig ihren bequemen Platz mit einem Wildfremden teilen wollten. Da musste dann schon diskutiert werden, und das mit Händen und Füßen, da der Großteil der Insassen Einheimische waren, die selbstverständlich kein Englisch sprechen können (wollten). Am Ende teilte ich mir das winzige Bett mit einem Deutschen, der zwei Meter groß war. Dass dann auch noch die Klimaanlage bis zum Anschlag kalte Luft auf uns bließ und keine Decken vorhanden waren, war dann nur noch der Tropfen auf dem heißen Stein. Dank dieser Fahrt, auf der ich - welch Überraschung - keinen Schlaf fand, habe ich mir eine geile Erkältung eingafangen. Gegen 6 Uhr sind wir dann aber endlich in Luang Prabang angekommen, mussten dann die klassischen 20000 Kip bis ins City Centre zahlen und fanden dann recht schnell eine Unterkunft im Soutikone 2 Guesthouse, das Joel, Arthur und mich je 30000 Kip pro Nacht kosten sollte. Wir blieben im übrigen 5 Nächten in Luang Prabang und das Soutikone 2 war das Geld wert. Das Zimmer war groß und geräumig, es gab mal wieder gratis Wasser/Kaffee, man konnte alle Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichen und ich hatte zum ersten Mal auf meiner Reise eine Dusche, die seperat zur Toilette war. Doch da wir dort erst ab 11 Uhr einchecken konnten, mussten wir wohl oder übel übermüdet erstmals durch das Städtchen laufen. Der erste Eindruck war sehr gut, es wirkt alles ein wenig französisch dank der vielen Bauten und Cafés. Es fällt allerdings auch auf, dass hier sehr viele Touristen unterwegs sind, mehr als zuvor in Laos. Als wir dann auch den Mekong begutachteten, war danach mal wieder Zeit für eine Massage. Für 40000 Kip bekam ich eine einstündige Rücken-Massage - die mit Abstand beste, die ich jemals bekommen habe! :)
die moenche in orange erkennt man auch von gaanz weit weg

typische hauser in luang prabang

tzpische strasse in l.p.
Wir schlenderten anschließend zurück ins Guesthouse, checkten ein und schliefen anschließend erstmal bis um 15 Uhr. Zumindest Arthur und ich, denn Joel musste ins Krankenhaus, da auch er vom Hund gebissen wurde und er daraufhin wie Marina eine Rabipur-Auffrschung benötigte.
Von anderen Reisenden in Vang Vieng erhielten wir den Tipp, dass es sich tagsüber sehr schön in der Utopia Bar sein soll - dieser Tipp sollte sich als goldrichtig erweisen: überall entspannte Liegeflächen, ein super Ausblick über einen Seitenarm des Mekongs und die Möglichkeit Volleyball zu spielen - hier haben wir nach Joels Rückkehr die Zeit bis zum Sonnenuntergang verbracht. Nach leckerem Fried Rice with Chicken schlenderten Joel und ich schliesslich (sorry, kein scharfes s vorhanden, ebenso wenig wie oe und ae, ü gibts aber. hae? :D) an einer einladenden Bar vorbei (LaoLao Garden), der wir anschliessend einen Besuch abstatteten. Schade, dass ich es in der gesamten Zeit verpasst habe Fotos zu schiessen, sie war wirklich gross und weitlaeufig aber dennoch dank der vielen Baeume und der netten Beleuchtung sehr gemütlich. Spaeter kam auch Arthur dazu und nach dem klassischen laotichen Curfew um Mitternacht standen die TukTuks vor der Tür schon Schlange: Nach Mitternacht gibt es nur ein Bowling Center, wohin es jeden verschlaegt. Fuer 5000 Kip each ging es dann dorthin, nach einer Runde Bowling (20000 Kip each) und ein paar erfrischenden Getraenken ging es gegen 3 Uhr wieder zurück ins Guesthouse.
chillen im utopia

faxen im utopia mit joel
Dort schliefen wir dann wieder bis ca. 12 Uhr - und machten dann genau das, was wir auch am Abend zuvor machten: Ab ins Utopia! :) Joel und ich goennten uns anschliesend noch ein Bad im Mekong, bevor ich mich dann zum Abendessen mit Kim und Mary, die wir ja beim Tubing in Vang Vieng kennengelernt haben, getroffen habe. Danach liefen wir drei über den wunderschoenen Night Market, bei dem sowohl die Maedels als auch ich fündig wurde. Die mit Abstand beste Taktik beim Verhandeln ist übrigens die Strategie 'Good Cop, Bad Cop' - wir schafften es wirklich günstige Preise für Hosen und Mitbringsel zu erhaschen. Die Maedels gingen anschliessend nach Hause, ich traf mich mit Arthur und Joel wieder im Lao Lao Garden, der aber diesmal unsere Endstation werden sollte.
der night market im hellen beim aufbau
Am naechsten Tag planten wir naemlich früh aufzustehen, um mit den Maedels zu den Kuang Si Waterfalls zu fahren. Leider haben wir den Wecker nicht gehoert, weswegen wir erst um 12 Uhr aufwachten. Arthur war zu müde, um irgendetwas zu tun, weswegen dann nur Joel und ich ein TukTuk zu den Wasserfaellen suchten. Wir einigten uns auf einen Preis von 150000 Kip (die Falls sind ca. 30km weit entfernt) und fanden mit Lee (Ireland) und Stepahnie (Daenemark) noch weitere Mitfahrer im privaten Tuk-Tuk. Nach einer Stunde kamen wir dann an, zahlten brav die 20000 Kip Eintritt und spazierten zu den Wasserfaellen. Vorher kamen wir noch an einem Rescue Center für Baeren vorbei, was eine schoene Ueberraschung war.
erstmal nen gemuetiches bad
erstmal einen abchillern

mit besten gruss an die pandacrew

Und dann kamen die Wasserfaelle - sie sind wunderwunderwunderschoen. Es lohnt sich gar nicht über sie zu schreiben, es gibt unzaehlige, in vielen darf man schwimmen, jeden kann man geniessen. Schaut euch einfach die Bilder an, die sagen deutlich mehr:
der groesste wasserfall ganz oben

sieht aus wie die letzte folge von lost

kennt man ja schon aus facebook

und von weiter weg

wasn guter fotograf ich doch bin

wasn guter fotograf joel doch ist

terrassenwassefaelle weiter unten

und noch einmal

schwi schwa schwimmi

noch eins vom grossen wasserfall

und der blick nach unten

Nach vier Stunden fuhren wir vier wieder Richtung Luang Prabang, wo wir bei Ankunft riesigen Aerger mit unserem TukTuk-Fahrer hatten. Er verlangte auf einmal 200000 Kip und drohte damit die Pozilei zu rufen. Uns ging es dann natürlich ums Prinzip, wir verhandelten eine gefühlte Ewigkeit und einigten uns dann auf 170000 Kip. Wofür verhandelt man denn im Vorfeld, wenn man die Abmachung danach einfach über Bord wirft? Dieses Phaenomen habe ich in Laos, speziell in Luang Prabang, ein paar Mal erlebt. Nach Dusche, Abendessen und erfolgloser Suche nach Arthur gingen wir zwei dann wieder Richtung Night Market, wo wir dann ploetzlich auf die zwei Maedels trafen, so klein ist hier alles. Wir kauften wieder mal ein bisschen Zeugs ein und gingen danach gemeinsam zum LaoLao Garden, wo bereits Eeti und Joel (der zweite), die zwei Finnen, die wir ebenfalls beim Tuben kennenlernten, warteten. Als dann auch noch Arthur dazustoss, war die Tubing-Gruppe aus Vang Vieng ploetzlich wiedervereint. Dies galt es zu befeiern: Nach dem Curfew ging es wieder zur Bowling Alley. Leider mussten wir uns dann von den zwei Maedels verabschieden, da sie tags darauf einen Flug nach Phuket nehmen mussten.
strike!

gruppenfoto, eeti fehlt, ein schwede ist neu am start
Am folgenden Tag wollte Arthur nach unseren Erzaehlungen selbstverstaendlich auch zu den Waterfalls. Wir schlossen uns ihm spontan an, da wir immer noch viel zu geflaht von der Schoenheit ebendieser waren - auch ein Maedel aus den Niederlanden war am Start, Name leider entfallen. Wir zeigten ihnen sowie Joel und Eeti, die wir spontan auch vor Ort trafen, fremdenführerartig die schoensten Stellen und fanden dabei ploetzlich einen Weg, der bis nach ganz oben führen sollte. Den Aufstieg haben wir natürlich auf uns genommen. Er war zwar anstrengend, und man konnte nicht wirklich viel sehen, da es einfach zu diesig war, aber dennoch war das wieder einmal eines der Highlights. Eeti und Joel liefen wieder bergab, und uns übrigen vier bot ein Einheimischer eine Tour auf einem Bambus-Floss an. Wir kamen mit ihm ins Gesprach und er zeigte uns weitere schoene Wanderwege, die sehr dschungelartig waren. Irgendwann kamen wir wieder an den Wasserfaellen an, nahmen ein kühles Bad und mussten dann leider wieder Richtung Minivan, wo wir morgens spontan für 40000 Kip each Platz gefunden haben. Die Jungs zogen danach noch durch die Nacht, ich war ziemlich fertig und ging früh ins Bett. Um 7 Uhr kamen sie im Guesthouse an und erzaehlten mir, dass sie sich einem Einheimischen angeschlossen hatten, der ihnen eine Hausparty versprochen hatte. Stattdessen lockte er die Jungs aber nur  zu sich nach Hause, versperrte die Tür, startete Pornos und begann sie an gewissen Koerperstellen zu berühren. Als sie dann merkten, dass sie wohl etwas in ihre Drinks bekommen haben und seehr müde wurden, rafften sie sich auf und kamen gerade noch so davon. Da hab ich mal Glück gehabt, würde ich sagen :D
wir wurden nass

gemuetlich wars

wandern im dschungel

ein letzter blick auf die waterfalls, aww
Da ich dann ab 7 Uhr und nach ihren adrenalinbefüllten Berichten nicht mehr schlafen konnte, machte ich mich auf den Weg für einen SPpaziergang durch Luang Prabang. Der Stadtkern ist sehr klein, alles ist sehr gemütlich. Ich kletterte für 20000 Kip auf den Mount Phousa, wo ich aber wieder keine schoene Sicht zu Gesicht bekam - erneut war es zu diesig. Enttaeucht ging ich wieder bergab, ass etwas und besichtigte ein paar der vielen Tempel. In Luang Prabang kann man es gut und gerne ein paar Tage aushalten.
einer der endlosen und schoenen tempel

blick vom mount phousi

und nochemo

eine der vielen statuen auf dem berg

die atm's in luang prabang sehen alle so aus, sehr cool

pah, widersetzt euch den regeln! trompeten geht immer :D

Nachmittags kam ich wieder im Guesthouse an, wo die Jungs gerade wachgeworden sind. Da Joel noch eine letzte Rabies-Impfung wegen des Hundebisses erhalten musste und ich ohnehin nicht wirklich was zu tun hatte, begleitete ich ihn. Das International Hospital liegt ein wenig ausserhalb, eine Fahrt im TukTuk kostet komplett 50000 Kip für den Return-Trip. Das Krankenhaus war sehr ordentlich, allerdings war es zu zwei Seiten offen, weswegen der ein oder andere Hund durch die Gaenge streunerte. Auch standen überall leere Bierflaschen herum. Sonst war es aber wirklich einladend und ich haette keine Angst, sollte ich dort ein paar Tage verbringen müssen. Joel erhielt seine Spritze übrigens, waehrend neben ihm gerade eine aeltere Frau eine Operation am Oberschenkel ertragen musste. Verrückt :D
haste keine tollwut, kriegste hier die tollwut

aertzte trinken bier
Wieder zurück in Luang Prabang entspannten wir noch ein paar Stunden und stellten dann fest, dass es die letzte Nacht in der Dreier-Runde sein sollte. Joel und ich haben naemlich die Fahrt nach Thailand im Slow Boat gebucht (150000 Kip inkl. Pick-Up zum Pier, allerdings nur nach Pak Beng, der Zwischenstation), waehrend Arthur sich für einen Bus in den Norden entschied. Also gabs wieder mal die Prozedur LaoLao Garden und Bowling Alley. Hier trafen wir soo viele Leute aus Vang Vieng wieder, u.a. Broade, den verrückten Australier, der auf der Heimfahrt von der Bowling Allez zu einer Party in seinem Zimmer einlud. Wir waren ca. 10 Leute, auch der TukTuk-Fahrer wurde eingeladen. Bis um 5 Uhr hatten wir eine super Zeit, bis auf einmal der TukTuk-Fahrer versuchte sich sehr aggressiv an eines der Maedels ranzuschmeissen und die Laune daraufhin im Keller war. Ich entschied mich zu gehen und fand zufaellig die beiden Joels, die ich vor dem Aufbruch zu Broade verloren hatte und die auf dem Weg in unser Guesthouse waren. Wir entschieden uns nicht mehr schlafen zu gehen, da wir gegen 7.30 Uhr bereits abgeholt werden würden und starteten mit 8 Leuten (alle Skandinavier), Arthurs Gitarre sowie einem Cajon eine Jam-Session bis um 7 Uhr, sehr sehr cool! Leider musste ich dann innerhalb von 5 Minuten packen, da das TukTuk zum Pier bereits früher als geplant eintraf.

Dort angekommen legte das Boot aber erst um 9 Uhr ab. Da sehr wenige Leute auf dem Boot waren, hatten wir aber viel Platz und schliefen dann liegend bis um 15 Uhr. Die Fahrt dauerte noch weitere drei Stunden bis nach Pak Beng und sie war nicht wirklich besonders. Klar ist es schoen über den Mekong zu fahren, kleine Villages zu sehen usw., aber irgendwie habe ich mir, auch dank der vielen Recommendations anderer Reisender, mehr erhofft. In Pak Beng kann man mit Verhandeln ein Doppelzimmer für insgesamt 50000 Kip bekommen, die dann allerdings sehr basic sind. Viele Leute werden hier übrigens beklaut, wir hatten Glück, auch weil wir natürlich übervorsichtig waren und mit Sack und Pack am Koerper schliefen (schon um 21 Uhr :D). Der Tag darauf hatte dann den selben Tagesablauf: Ticket buchen (110000 Kip, also insgesamt ist es billiger zwei Einzeltickets zu kaufen als für 300000 Kip ein Komplettticket in Luang Prabang), 9 Stunden auf dem Boot verbringen, viel schlafen und dann um 18 Uhr ankommen. Immerhin sahen wir einmal zwei freilebende Elefanten am Ufer, sonst war die Fahrt wieder recht unspektakulaer.
sieht wer die elefantinos?

das boot, mit alten autositzen

ueberall gibts wasserbueffel

auch das gibts zu sehen

immerhin ein schoener sonnenuntergang auf dem wasser
In Huaey Xai, so heisst die laotische Grenzstadt, angekommen, zahlten wir 20000 Kip each bis zum Grenzuebergang. Ausserdem mussten wir blechen für: Ausreisestempel (40 Baht), Bus zur Einreisestation über die neue Friendship Bridge (10000 Kip; früher musste man sich ein Boot charten, das ist jetzt hinfaellig) sowie 20000 Kip im Bus bis in die naechste Stadt Chiang Khong. Genau zwei Monate nach dem Start meiner Reise bin ich jetzt also wieder da, wo alles angefangen hat. Und man erkennt direkt Unterschiede: Ordentlichere Strassen, mehr Autos als Roller und mehr Bevoelkerung. Wir fanden eine Unterkunft fuer 200 Baht komplett, also gerade mal 100 Baht p.P. (direkt da, wo das TukTuk endet, Name leider entfallen). Mit den anderen Leuten aus dem Slow Boat assen wir dann noch gemeinsam (aww, endlich wieder Massaman Curry :) ) und gingen dann zügig ins Bett. Tags darauf fuhr unser Minivan um 10.30 Uhr für 250 Baht each nach Chiang Mai, der zweitgroessten Stadt Thailands und dem Zentrum des Nordens, wo wir dann gestern gegen 16.30 Uhr ankamen. Alles über Chiang Mai folgt dann im naechsten Beitrag, ich habe jetzt eh schon zu viel geschrieben. Noch nen schoenen Sonntag, Klakas! :)

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