Freitag, 25. April 2014

Eine Stadt ohne Highlights


Guude! WiFi ist eine Art Luxusgut und deshalb nicht immer in überzeugender Art und Weise verfügbar. Deswegen schaffe ich es auch erst jetzt den Post über Kuala Lumpur hochzuladen – aber ich muss zugeben, dass ich den Text bislang motivationsbedingt auch noch nicht auf Microsoft-Word-Papier verewigen konnte. Jetzt aber, denn watt mutt, datt mutt! :)

Wie im letzten Post angekündigt, kamen wir in KL, wie Kuala Lumpur eigentlich nur genannt wird, am frühen Morgen an, genauer gesagt um 5°° Uhr. Da die Öffis aber erst ab 6°° Uhr verkehren und die Taxifahrer somit ihre Monopolstellung ausnutzen können, ist nix mit Taximeter. Eine kurze Fahrt sollte 20 RM kosten – viel zu viel unserer Meinung nach. Andere Taxifahrer ignorierten uns, beleidigten uns oder nahmen andere Gäste mit, die bereit waren horrende Preise zu bezahlen. Auch mal was neues und natürlich nicht mit uns, wir machten uns auf zu einer Haltestelle, diese Stunde kriegen wir ja wohl mit links totgeschlagen. Das hat auch super geklappt, leider haben wir uns nach der Zugfahrt in die Stadt in ebendieser ein klein wenig verlaufen. Ziel war es nach Chinatown zu kommen und da uns keiner wirklich weiterhelfen konnte auf der Suche nach unserer Straße (wir werden sie wohl nie vergessen: Jalan Hang Kasturi) kamen wir gegen 8 Uhr in einer Crackhöhle namens Oasis Guesthouse unter. Es ist ein sehr schmuddeliges Guesthouse mit noch schmuddeligeren Gästen, aber da wir einfach nur ein wenig schlafen wollten, erschienen uns die 70 RM für das Zimmer als preiswert. Wir genossen unsere Matratzen bis ca. 14 Uhr, im Anschluss lernten wir ein wenig Chinatown kennen. Hier gibt es eine große Straße, die im kleinen Stil vergleichbar mit der Khao San Road ist: Überall sind Stände aufgebaut, an denen jeglicher Schrott verkauft wird, und überall lauern die Verkäufer zu offensichtlichen Blicken auf. Simon und ich wurden deshalb auch fündig und können jetzt jeweils ein Shirt und eine Sonnenbrille unser Eigen nennen. Ich merke auch so langsam, dass ich länger unterwegs bin, die Shirts habe ich von 50 RM auf 20 RM und die Brillen von 35 auf 10 handeln können – und handeln macht mir soo viel Spaß :D 

chinatown calling
Abends war dann wieder ein klitzekleines bisschen  Party angesagt, denn für 70 RM schlossen wir uns einem Pubcrawl, dessen Startpunkt wir erst nach einer gefühlten Ewigkeit und nach diversen Umwegen finden konnten, an. Der hatte es auch ziemlich in sich, viele coole Leute waren am Start und die Nacht dementsprechend gut. 

hoch de humbe!

voll das schöne tattoo so.

gruppenfoto zu später stunde

ausnahmsweise mal faxen machen

küsschen hier, küsschen da
 Ins Bett kam ich dann um 6°° Uhr glaube ich, aufwachen war wie tags zuvor wieder für 14°° angesagt. Wir entschlossen uns auszuchecken und im Birdnest Guesthouse 2 eine neue Bleibe zu finden. Hier war es auch sauberer und schöner, die 5 RM mehr für ein etwas kleineres Zimmer waren es also wert. Neben den normalen Leuten in Gasthäusern gibt es dort im Übrigen auch zwei Bewohner mit ihrem Hauptwohnsitz: Iguanas, auch mal was neues.

wer sich zuerst bewegt, verliert.
Während des Tages erkundeten wir wieder unsere nahe Umgebung, abends gingen Simon und ich zur Einkaufsstraße Bukit Bintang und zu der gefühlt einzigen wirklichen Sehenswürdigkeit KLs, den Twin Towers (ich meine, dass sie die höchsten Gebäude in Südostasien sind). 

diese handykamera ist soo schlecht!
kleiner stromfresser ganz groß
Generell ist die Stadt eher langweilig, weder gut noch schlecht, aber es gibt einfach nicht so viel zu erleben, zumindest war das unsere Einschätzung. Irgendwann wieder zurück im Guesthouse angekommen war eigentlich der Plan nochmal ein letztes Bierchen zu trinken, da die Jungs sich am Morgen danach nach Singapur aufmachen mussten, von wo ihr Rückflug in die Heimat ging. Aber irgendwie waren wir viel zu faul und wir entschlossen uns dann stattdessen zeitig schlafen zu gehen.

Nach der Verabschiedung der Jungs um 10°° Uhr musste auch ich auschecken, denn mein letzter Tag in KL brach an. Ich tat das, was ich in den Städten davor auch immer machte, nämlich einfach rumlaufen und schauen wohin es mich treibt. Irgendwann fand ich heraus, dass es zwei Buslinien gibt, für das man kein Ticket benötigt. Also hat es mich nochmals zu den Twin Towers verschlagen, da ich sie zumindest im Hellen nochmals sehen wollte. Aber auch hier: eher unspektakulär. 

klassischer ausblick

normalerweise ist dezent mehr verkehr

blick von den twin towers richtung city

twin towers von ganz nah, regen im anmarsch.
Auf dem Heimweg entschloss ich mich dann endlich einmal zum Frisendoktor zu gehen und erhielt dort für 30 RM eine sommertauglichere Matte aufgesetzt. Im Guesthouse angekommen blieben mir aber noch ein paar Stunden, da ich erst so gegen 21°° Uhr im Flughafen ankommen wollte. Doch da es draußen anfing wie aus Strömen zu regnen, blieb mir nur mein Netbook und das gute alte kinoxto. Ich fuhr nach einem Serienmarathon und als es ein wenig zu regnen aufhörte dann für 1 RM mit der Bahn nach KL Sentral, wo günstiger Transport zum Airport angeboten wird. Während die meisten Reisenden 35 RM für eine Transitbahn bezahlen, nur weil sie doppelt so schnell ist, kam ich mit 10 RM aus, die der so genannte Sky Bus verlangte, um mich in 1h20min zum Low Cost Terminal des Flughafens zu fahren. Da im gesamten Flughafengelände kostenfreies Wifi angeboten wird, kam ich gerade richtig zum 05-Spiel. Argh. Anschließend skypte ich noch ein wenig in die Heimat, da mein Flug ja erst um 7°° Uhr abheben sollte. Einchecken konnte ich ab 4°° Uhr, in das Flugzeug ging es um 6.30 Uhr, doch der Flieger hob erst gegen 8°° Uhr ab. Um 10.30 Uhr landete ich dann nach dem angenehmsten Flug, den ich bislang hatte (und das in einer Billig-Airline, AirAsia), in Semarang auf indonesischem Boden. Der Start in Malaysia hat mich nicht sonderlich überzeugt und die anderen Länder haben mir deutlich mehr gefallen. Penang war cool, aber irgendwie fehlte etwas, das Schnorcheln an den Perhentians war zwar cool, aber die Insel an sich kann nicht mit den anderen mithalten, die ich bislang bereiste und KL ist ja auch nicht so das Gelbe vom Ei. Ich hoffe, dass Malaysia sich in Borneo in ein paar Wochen von seiner besseren Seite zeigen kann. Im Übrigen ist es auch deutlich teurer hier als in Thailand, Kambodscha oder Laos.

beim warten auf den zug

schnipp schnapp, haare ab.
Der nächste Blogeintrag über meine Erlebnisse in Land Nummer 6 wird kommen, sobald ich wieder gutes Wifi habe – das alte Lied und Leid also. Da ich ab morgen früh aber auf einem Drei-Tages-Trip Richtung Bali bin, kann sich das aber eventuell noch ein wenig hinziehen. Aber ich werde im Minivan ja immerhin genug Zeit zum tippen haben. Beste Grüße aus Yogyakarta, Klakas – genießt euer sonniges Wochenende! :)

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