Donnerstag, 10. April 2014

Zwischenstopp in Thailand

Guude aus Malaysia, dem nach Thailand, Myanmar, Kambodscha und Laos fünften Land meiner Reise. In den vergangenen Tagen war ich noch einmal für ein paar Tage in Thailand unterwegs, genauer gesagt in den größten Städten des Landes, Chiang Mai und Bangkok. Da mein Netbook leider immer noch Faxen und somit keinen Spaß mehr macht, werde ich über diese zwei Städte nun in einem Beitrag berichten. Außerdem wird es leider keine Fotos geben, da das werte Mädel, mit der ich mir in Bangkok aus Budgetgründen ein Doppelzimmer geteilt habe, bei ihrem Check-Out wohl Gefallen an meinem Handy gefunden hat – Bitch!

Am Samstag nahmen wir jedenfalls um 10:30 Uhr für 250 Baht den Minivan von der Grenzstadt Chiang Khong in die Hauptstadt des Nordens, Chiang Mai. Statt der angekündigten vier Stunden Bustrip kamen wir allerdings erst gegen 16.30 Uhr dort an. Einer der Gründe hierfür ist, warum ich so viel Gefallen an Kambodscha und Laos gefunden habe: Da man in Thailand den Tourismus einfach schon gewöhnt ist, hat man natürlich auch schon die Maschen der Abzocke herausgefunden. Statt einer einfachen Kaffee- und Pinkel-Pause mussten wir also eine Stunde in einer komischen Fabrik verbringen, die uns irgendeinen Nepp verticken wollte. Immerhin kamen wir während der Fahrt auch am White Tempel vorbei, der eines der neueren Wahrzeichen Thailands ist. In Chiang Mai angekommen, begaben sich Joel und ich auf die Suche nach einer Unterkunft. Wir wurden für 150 Baht pro Einzelzimmer schnell fündig im Mini Guesthouse. Neben des Preises ist der absolute Pluspunkt die ideale Lage, alle Sehenswürdigkeiten der Stadt kann man fußläufig erreichen. Viel machten wir allerdings samstags nicht mehr. Da nur wenige Meter entfernt der Nachtbasar aufgebaut wurde, gönnten wir uns hier ein leckeres Abendessen zu Spottpreisen. Über die Stunden danach gibt es aufgrund der Derbyniederlage nichts zu erzählen. Nach dem Spiel versuchte Joel mich vergebens aufzumuntern, immerhin sprangen für mich so ein paar Freibier auf dem Rooftop der Reggae-Bar heraus. Anschließend ging ich aber zeitig ins Bett.

Am darauffolgendem Morgen ließen wir es ganz Sonntag-like erstmal ganz gemütlich angehen. Irgendwann konnten wir uns aber doch motivieren und liefen durch die Stadt, vorbei an Tempeln und leckeren Essensständen. Plötzlich waren wir in einem riesigen Markt mit unfassbarem Trubel – von außen sah das eher nach ein paar kleinen Geschäften aus. Joel kaufte sich FlipFlops und kurz vor dem Sonnenuntergang gingen wir wieder zurück in Richtung unserer Bleibe. Auf halber Strecke liefen wir aber in einen von Joels Freunden aus Helsinki, von dem er zwar wusste, dass er auch durch Asien reist, aber niemals damit gerechnet hatte, dass er ihn aufspüren könnte. Wie klein die Welt doch ist. Statt eines ruhigen Abends war dann natürlich klar, dass wir das befeiern müssen – es ging wieder in die Reggae-Bar, wo ich mich aber recht zügig wieder ins Guesthouse gemacht habe, den Jungs habe ich ausnahmsweise einen finnischen Abend gegönnt.

Schließlich hatte ich am Montag ein strammes Programm: Um 9 Uhr klopfte es an der Tür – fuck, den Wecker habe ich also schon wieder nicht gehört. In zwei Minuten musste ich mich anziehen und meine Sachen zusammenpacken, denn ich hatte einen Tagesausflug für 850 Baht gebucht, der Ziplining, Elefantenreiten, Riverrafting und einen Wasserfall versprach. Nur so viel: Ich durfte sage und schreibe einmal ziplinen, das Rafting viel ins Wasser und wurde durch gähnend langweiliges Bamboofloß-Treiben ersetzt und der Wasserfall glich auch mehr einer Pfütze (bin hier aber wohl aus Luang Prabang zu viel gewöhnt), ist mittlerweile eben Ende der Trockenzeit. Das Elefantenreiten war allerdings sehr cool. Die Tiere sind anders als auf Koh Phangan nicht festgekettet und können sich in ihrem Areal, das auf der einen Seite durch einen steilen Berg und auf der anderen Seite durch einen kleinen Fluss begrenzt wurde, frei bewegen. Das Reiten hat super viel Spaß gemacht, wir durften die Tiere sogar mit Bananen füttern, aber auch hier gab es statt der versprochenen vollen Stunde Reitens nur eine halbe Stunde serviert. Wirklich weiterempfehlen würde ich den Trip, der von Chok Chai Travel durchgeführt wird, allerdings nicht. Sehr viele Leute waren einfach überall, da sie quasi ein Monopol in Sachen Tourismus-Ausflügen in Chiang Mai haben. Als wir uns gegen 16 Uhr wieder zurück machen wollten nach Chiang Mai (ca. eine Stunde Fahrt), machte auf einmal der Motor des Minivans schlapp. Ärgerlich für mich, da ich um 18 Uhr bereits ein Ticket für den Transfer nach Bangkok gebucht hatte. Irgendwann kam dann aber endlich ein Ersatzvan und lieferte mich um 17:45 Uhr rechtzeitig wieder im Mini Guesthouse ab. Ich hatte 15 Minuten Zeit, um final zu packen, auszuchecken und Getränke für die Fahrt zu kaufen, was mir glücklicherweise auch gelang. Dass mein Pick-Up allerdings erst um 18.45 Uhr kam, muss natürlich nicht erwähnt werden ;)  So blieb immerhin noch Zeit, um mich von Joel, mit dem ich ja die vergangenen drei Wochen gereist bin, und seinem Freund zu verabschieden. Plötzlich trafen auch die zwei anderen Finnen Eeti und Joel ein, perfektes Timing. Alle boten mir an, dass ich unbedingt mal nach Helsinki kommen und sie besuchen soll – das Reisen ist aufgrund der Leute, die man kennenlernen darf, einfach wunderbar! J

Nach Ankunft am Bus (450 Baht) nach Bangkok merkte ich schnell, dass fast kein anderer den weiten Weg auf sich nimmt – gut für mich, schließlich hatte ich so die gesamte Fahrt einen Doppelsitz für mich und konnte überraschend gut schlafen. 2 Stunden früher (!) als geplant kamen wir dann im Dunkeln um 5 Uhr in Bangkok an der Khao San Road an, ich begang den fatalen Fehler und tat mich mit der Handydiebin zusammen, um ein günstiges Guesthouse zu finden. Fündig wurden wir im My Friends Guesthouse in einer Seitenstraße der Khao San Road, der wohl bekanntesten Touri-Straße Asiens, wo ein Doppelzimmer 350 Baht kostet. Auch hier ist der große Pluspunkt die ideale Lage, nah am Geschehen, aber immer noch weit genug entfernt um Schlaf zu finden. Den gönnten wir uns auch erst einmal bis um 10 Uhr (wir mussten aber nur für die darauffolgende Nacht zahlen, sehr cool!), im Anschluss lief ich einfach mal drauf los und zog durch Bangkok. Und was soll ich sagen? Ich liebe es! Jede Straße hat etwas Neues zu bieten, überall gibt es leckerste Essensstände, selten (nie?) hat mich eine Stadt auf Anhieb so begeistert. Einzig die vielen Leute, die einen hier drauflabern, um etwas zu verkaufen o.ä. sind nervig, aber nach zwei Monaten Asien weiß man so etwas routinemäßig und freundlich abzuweisen. Ich lief ganze sechs Stunden ohne Ziel durch die Gegend, vorbei am Grand Palace, verschiedensten Tempeln und am State Tower. Als ich im District Silom landete und auf einer Karte sah, wie weit entfernt ich schon von der Khao San Road war, entschied ich mich für 100 Baht auf einem Roller-Taxi heimzufahren. Aww, ist das geil! Der Verkehr, der ganze Trubel, Bangkok ist absolut pulsierend. Nach 30 Minuten Fahrt und einer dringend benötigten Dusche schlenderte ich zur Khao San Road, wo ich plötzlich auf Skitzo und Arne traf, die ich ja bereits aus Vang Vieng kenne. Schon wieder so ein Zufall, auch wenn das Treffen mit Skitzo mehr oder minder geplant war. Nach ein paar Begrüßungsdrinks machten wir uns zu fünft (zwei weitere Mädels von der Insel) auf zum Pub Crawling der besonderen Art. Um Geld zu sparen liefen wir von 7/11 zu 7/11 und tranken jedes Mal ein leckeres Blondes. Am Ende machten wir auch logischerweise vor frittierten Kakerlaken nicht mehr Halt. Ekelhaff! Da Skitzo aber um 23 Uhr ins Taxi Richtung Flughafen steigen musste (für ihn ging es nach 6 Monaten Asien wieder in die Heimat nach Yorkshire), beschlossen wir übrigen vier auch ins Bett zu gehen.

Um 9 Uhr wachte ich dann auf und sah, dass mein Adapter zwar noch angeschlossen war, das wichtigere Item allerdings fehlte. Verreck an dem Teil! Meine Laune war dementsprechend im Keller, und als ich dann erfuhr, dass der Zug nach Malaysia auch schon überbucht ist und ich mit sowohl teureren (1550 Baht) als auch unbequemeren Bussen vorlieb nehmen muss, konnte meine Stimmung so schnell aber nichts mehr retten. Denkste: Eine Rollerfahrt durch die Stadt und ich war wieder in bester Laune. Ich entschied mich zum MTK, dem größtem Shopping Center der Stadt, zu tuckern, da ich die Hoffnung hatte in Bangkok wohl am ehesten ein Schäppchen zu machen, was ein neues Handy angeht. Nachdem ich mich im MTK zunächst einmal zwei Stunden verlief und teilweise gar nicht mehr wusste, in welchem Stockwerk und welcher Ebene ich mich befinde, landete ich plötzlich doch noch bei den ganzen Elecktronik-Stores. Und ich wurde fündig, darf jetzt ein Samsung Galaxy S4-Klon mein Eigen nennen, das mich inklusive SD-Card, Kopfhörer, zweiter Batterie und Sim-Karte 5500 Baht kostete. Ich lief noch ein wenig durch die Gegend in der Nähe des Shoppingzentrums, sah u.a. noch das Nationalstadion, und fuhr dann per Rollertaxi wieder zurück. Nach ein paar organisatorischen Dingen wurde ich dann überpünktlich um kurz vor 18 Uhr abgeholt – es sollte zunächst im Bus nach Surat Thani gehen. Dieser war allerdings extrem überfüllt, da ja in wenigen Tagen auf Koh Phangan die Full Moon Party ansteht. An viel Schlaf war also nicht zu denken, immerhin liefen noch zwei Filme (White House Down und Man of Steel), die zwar nicht die besten waren, aber immerhin dafür sorgten, dass die Zeit schnell vorbei geht. Um 7 Uhr kamen wir in Surat Thani an, zwanzig Minuten später startete der Minivan nach Penang, wo ich nun die komplette Rückbank für mich allein habe. Um 12 Uhr bin ich in Had Yai, einer Stadt ganz im Süden des Landes, angekommen und betrat eine Stunde später den Minivan nach Penang. Nach einer weiteren Stunde kamen wir an der Grenze an, an der ich erstmals nicht einen müden Cent für irgendetwas zahlen musste (selbstverständlich wollte man mir in Surat Thani für die Stempel noch 1200 Baht als Special Deal abknöpfen, pah). Allerdings war es hier sehr kompliziert und nach 10 Minuten hatte ich sowohl die Mitinsassen des Minivans als auch den Minivan an sich verloren. Glücklicherweise ging nach 20 Minuten herumirren dann aber alles gut und wir setzten die Fahrt nach Penang fort, wo ich nun vor einer halben Stunde und nach 24 Stunden nonstop Travelling angekommen bin. Ich habe ein Bett im Dormroom des Greentown Cafes im Herzen der Stadt bekommen, allerdings für 23 MYR, was knapp 6€ sind. Jetzt werde ich mich aufmachen, um mich mit Bronko und Simon zu treffen. Bingen, Bingen, Malaysia! Allafott, Klakas! J

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