Guude aus Malaysia, dem nach Thailand, Myanmar, Kambodscha
und Laos fünften Land meiner Reise. In den vergangenen Tagen war ich noch
einmal für ein paar Tage in Thailand unterwegs, genauer gesagt in den größten
Städten des Landes, Chiang Mai und Bangkok. Da mein Netbook leider immer noch
Faxen und somit keinen Spaß mehr macht, werde ich über diese zwei Städte nun in
einem Beitrag berichten. Außerdem wird es leider keine Fotos geben, da das werte
Mädel, mit der ich mir in Bangkok aus Budgetgründen ein Doppelzimmer geteilt habe,
bei ihrem Check-Out wohl Gefallen an meinem Handy gefunden hat – Bitch!
Am Samstag nahmen wir jedenfalls um 10:30 Uhr für 250 Baht
den Minivan von der Grenzstadt Chiang Khong in die Hauptstadt des Nordens,
Chiang Mai. Statt der angekündigten vier Stunden Bustrip kamen wir allerdings
erst gegen 16.30 Uhr dort an. Einer der Gründe hierfür ist, warum ich so viel
Gefallen an Kambodscha und Laos gefunden habe: Da man in Thailand den Tourismus
einfach schon gewöhnt ist, hat man natürlich auch schon die Maschen der Abzocke
herausgefunden. Statt einer einfachen Kaffee- und Pinkel-Pause mussten wir also
eine Stunde in einer komischen Fabrik verbringen, die uns irgendeinen Nepp
verticken wollte. Immerhin kamen wir während der Fahrt auch am White Tempel
vorbei, der eines der neueren Wahrzeichen Thailands ist. In Chiang Mai angekommen,
begaben sich Joel und ich auf die Suche nach einer Unterkunft. Wir wurden für
150 Baht pro Einzelzimmer schnell fündig im Mini Guesthouse. Neben des Preises
ist der absolute Pluspunkt die ideale Lage, alle Sehenswürdigkeiten der Stadt
kann man fußläufig erreichen. Viel machten wir allerdings samstags nicht mehr.
Da nur wenige Meter entfernt der Nachtbasar aufgebaut wurde, gönnten wir uns
hier ein leckeres Abendessen zu Spottpreisen. Über die Stunden danach gibt es
aufgrund der Derbyniederlage nichts zu erzählen. Nach dem Spiel versuchte Joel
mich vergebens aufzumuntern, immerhin sprangen für mich so ein paar Freibier
auf dem Rooftop der Reggae-Bar heraus. Anschließend ging ich aber zeitig ins
Bett.
Am darauffolgendem Morgen ließen wir es ganz Sonntag-like
erstmal ganz gemütlich angehen. Irgendwann konnten wir uns aber doch motivieren
und liefen durch die Stadt, vorbei an Tempeln und leckeren Essensständen.
Plötzlich waren wir in einem riesigen Markt mit unfassbarem Trubel – von außen
sah das eher nach ein paar kleinen Geschäften aus. Joel kaufte sich FlipFlops
und kurz vor dem Sonnenuntergang gingen wir wieder zurück in Richtung unserer
Bleibe. Auf halber Strecke liefen wir aber in einen von Joels Freunden aus Helsinki,
von dem er zwar wusste, dass er auch durch Asien reist, aber niemals damit
gerechnet hatte, dass er ihn aufspüren könnte. Wie klein die Welt doch ist.
Statt eines ruhigen Abends war dann natürlich klar, dass wir das befeiern
müssen – es ging wieder in die Reggae-Bar, wo ich mich aber recht zügig wieder
ins Guesthouse gemacht habe, den Jungs habe ich ausnahmsweise einen finnischen
Abend gegönnt.
Schließlich hatte ich am Montag ein strammes Programm: Um 9
Uhr klopfte es an der Tür – fuck, den Wecker habe ich also schon wieder nicht
gehört. In zwei Minuten musste ich mich anziehen und meine Sachen
zusammenpacken, denn ich hatte einen Tagesausflug für 850 Baht gebucht, der
Ziplining, Elefantenreiten, Riverrafting und einen Wasserfall versprach. Nur so
viel: Ich durfte sage und schreibe einmal ziplinen, das Rafting viel ins Wasser
und wurde durch gähnend langweiliges Bamboofloß-Treiben ersetzt und der
Wasserfall glich auch mehr einer Pfütze (bin hier aber wohl aus Luang Prabang
zu viel gewöhnt), ist mittlerweile eben Ende der Trockenzeit. Das
Elefantenreiten war allerdings sehr cool. Die Tiere sind anders als auf Koh
Phangan nicht festgekettet und können sich in ihrem Areal, das auf der einen
Seite durch einen steilen Berg und auf der anderen Seite durch einen kleinen
Fluss begrenzt wurde, frei bewegen. Das Reiten hat super viel Spaß gemacht, wir
durften die Tiere sogar mit Bananen füttern, aber auch hier gab es statt der
versprochenen vollen Stunde Reitens nur eine halbe Stunde serviert. Wirklich
weiterempfehlen würde ich den Trip, der von Chok Chai Travel durchgeführt wird,
allerdings nicht. Sehr viele Leute waren einfach überall, da sie quasi ein
Monopol in Sachen Tourismus-Ausflügen in Chiang Mai haben. Als wir uns gegen 16
Uhr wieder zurück machen wollten nach Chiang Mai (ca. eine Stunde Fahrt),
machte auf einmal der Motor des Minivans schlapp. Ärgerlich für mich, da ich um
18 Uhr bereits ein Ticket für den Transfer nach Bangkok gebucht hatte.
Irgendwann kam dann aber endlich ein Ersatzvan und lieferte mich um 17:45 Uhr rechtzeitig
wieder im Mini Guesthouse ab. Ich hatte 15 Minuten Zeit, um final zu packen,
auszuchecken und Getränke für die Fahrt zu kaufen, was mir glücklicherweise
auch gelang. Dass mein Pick-Up allerdings erst um 18.45 Uhr kam, muss natürlich
nicht erwähnt werden ;) So blieb
immerhin noch Zeit, um mich von Joel, mit dem ich ja die vergangenen drei
Wochen gereist bin, und seinem Freund zu verabschieden. Plötzlich trafen auch
die zwei anderen Finnen Eeti und Joel ein, perfektes Timing. Alle boten mir an,
dass ich unbedingt mal nach Helsinki kommen und sie besuchen soll – das Reisen
ist aufgrund der Leute, die man kennenlernen darf, einfach wunderbar! J
Nach Ankunft am Bus (450 Baht) nach Bangkok merkte ich
schnell, dass fast kein anderer den weiten Weg auf sich nimmt – gut für mich,
schließlich hatte ich so die gesamte Fahrt einen Doppelsitz für mich und konnte
überraschend gut schlafen. 2 Stunden früher (!) als geplant kamen wir dann im
Dunkeln um 5 Uhr in Bangkok an der Khao San Road an, ich begang den fatalen
Fehler und tat mich mit der Handydiebin zusammen, um ein günstiges Guesthouse
zu finden. Fündig wurden wir im My Friends Guesthouse in einer Seitenstraße der
Khao San Road, der wohl bekanntesten Touri-Straße Asiens, wo ein Doppelzimmer
350 Baht kostet. Auch hier ist der große Pluspunkt die ideale Lage, nah am
Geschehen, aber immer noch weit genug entfernt um Schlaf zu finden. Den gönnten
wir uns auch erst einmal bis um 10 Uhr (wir mussten aber nur für die
darauffolgende Nacht zahlen, sehr cool!), im Anschluss lief ich einfach mal
drauf los und zog durch Bangkok. Und was soll ich sagen? Ich liebe es! Jede Straße
hat etwas Neues zu bieten, überall gibt es leckerste Essensstände, selten
(nie?) hat mich eine Stadt auf Anhieb so begeistert. Einzig die vielen Leute,
die einen hier drauflabern, um etwas zu verkaufen o.ä. sind nervig, aber nach
zwei Monaten Asien weiß man so etwas routinemäßig und freundlich abzuweisen.
Ich lief ganze sechs Stunden ohne Ziel durch die Gegend, vorbei am Grand
Palace, verschiedensten Tempeln und am State Tower. Als ich im District Silom
landete und auf einer Karte sah, wie weit entfernt ich schon von der Khao San
Road war, entschied ich mich für 100 Baht auf einem Roller-Taxi heimzufahren.
Aww, ist das geil! Der Verkehr, der ganze Trubel, Bangkok ist absolut
pulsierend. Nach 30 Minuten Fahrt und einer dringend benötigten Dusche schlenderte
ich zur Khao San Road, wo ich plötzlich auf Skitzo und Arne traf, die ich ja bereits
aus Vang Vieng kenne. Schon wieder so ein Zufall, auch wenn das Treffen mit
Skitzo mehr oder minder geplant war. Nach ein paar Begrüßungsdrinks machten wir
uns zu fünft (zwei weitere Mädels von der Insel) auf zum Pub Crawling der
besonderen Art. Um Geld zu sparen liefen wir von 7/11 zu 7/11 und tranken jedes
Mal ein leckeres Blondes. Am Ende machten wir auch logischerweise vor
frittierten Kakerlaken nicht mehr Halt. Ekelhaff! Da Skitzo aber um 23 Uhr ins
Taxi Richtung Flughafen steigen musste (für ihn ging es nach 6 Monaten Asien
wieder in die Heimat nach Yorkshire), beschlossen wir übrigen vier auch ins
Bett zu gehen.
Um 9 Uhr wachte ich dann auf und sah, dass mein Adapter zwar
noch angeschlossen war, das wichtigere Item allerdings fehlte. Verreck an dem
Teil! Meine Laune war dementsprechend im Keller, und als ich dann erfuhr, dass
der Zug nach Malaysia auch schon überbucht ist und ich mit sowohl teureren
(1550 Baht) als auch unbequemeren Bussen vorlieb nehmen muss, konnte meine
Stimmung so schnell aber nichts mehr retten. Denkste: Eine Rollerfahrt durch
die Stadt und ich war wieder in bester Laune. Ich entschied mich zum MTK, dem
größtem Shopping Center der Stadt, zu tuckern, da ich die Hoffnung hatte in
Bangkok wohl am ehesten ein Schäppchen zu machen, was ein neues Handy angeht. Nachdem
ich mich im MTK zunächst einmal zwei Stunden verlief und teilweise gar nicht
mehr wusste, in welchem Stockwerk und welcher Ebene ich mich befinde, landete
ich plötzlich doch noch bei den ganzen Elecktronik-Stores. Und ich wurde
fündig, darf jetzt ein Samsung Galaxy S4-Klon mein Eigen nennen, das mich
inklusive SD-Card, Kopfhörer, zweiter Batterie und Sim-Karte 5500 Baht kostete.
Ich lief noch ein wenig durch die Gegend in der Nähe des Shoppingzentrums, sah
u.a. noch das Nationalstadion, und fuhr dann per Rollertaxi wieder zurück. Nach
ein paar organisatorischen Dingen wurde ich dann überpünktlich um kurz vor 18
Uhr abgeholt – es sollte zunächst im Bus nach Surat Thani gehen. Dieser war
allerdings extrem überfüllt, da ja in wenigen Tagen auf Koh Phangan die Full
Moon Party ansteht. An viel Schlaf war also nicht zu denken, immerhin liefen
noch zwei Filme (White House Down und Man of Steel), die zwar nicht die besten
waren, aber immerhin dafür sorgten, dass die Zeit schnell vorbei geht. Um 7 Uhr
kamen wir in Surat Thani an, zwanzig Minuten später startete der Minivan nach
Penang, wo ich nun die komplette Rückbank für mich allein habe. Um 12 Uhr bin
ich in Had Yai, einer Stadt ganz im Süden des Landes, angekommen und betrat
eine Stunde später den Minivan nach Penang. Nach einer weiteren Stunde kamen
wir an der Grenze an, an der ich erstmals nicht einen müden Cent für
irgendetwas zahlen musste (selbstverständlich wollte man mir in Surat Thani für
die Stempel noch 1200 Baht als Special Deal abknöpfen, pah). Allerdings war es
hier sehr kompliziert und nach 10 Minuten hatte ich sowohl die Mitinsassen des
Minivans als auch den Minivan an sich verloren. Glücklicherweise ging nach 20
Minuten herumirren dann aber alles gut und wir setzten die Fahrt nach Penang
fort, wo ich nun vor einer halben Stunde und nach 24 Stunden nonstop Travelling
angekommen bin. Ich habe ein Bett im Dormroom des Greentown Cafes im Herzen der
Stadt bekommen, allerdings für 23 MYR, was knapp 6€ sind. Jetzt werde ich mich
aufmachen, um mich mit Bronko und Simon zu treffen. Bingen, Bingen, Malaysia! Allafott,
Klakas! J
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