Ohje, ich werde ganz schön faul. Ich bin mittlerweile in
Laos angekommen, muss aber noch über Siam Reap, der letzten gemeinsamen Station
mit Lena und Kathrin, berichten. Aber wenn man die Wahl hat zwischen einem
schönen Tag am Mekong, oder eben dem Schreibseln am Blog, dürfte wohl klar
sein, für was man sich entscheidet. Vor allem, wenn das Internet so extrem langsam ist. Aber jetzt kann ich mich nicht mehr länger
drücken!
Als wir am Donnerstag gegen 7°° Uhr nach der anstrengenden Nacht im
Sleeping Bus endlich in Siam Reap angekommen sind, stand dort bereits ein
TukTuk-Fahrer mit dem Schild „Welcome at Bun Kao Guesthouse, Michael Wirtz“ –
was ein Luxus das doch ist, wenn man eine Unterkunft vorbucht. :) Nach einer kurzen
Fahrt in meinem liebsten Gefährt kamen wir dann im oben bereits erwähnten
Guesthouse an. Eins vorweg: Dieses Guesthouse war eine perfekte Wahl. Der
Besitzer ist unendlich freundlich, die Zimmer sind sauber, groß, aber dennoch
billig (20USD das Dreierzimmer) und die Lage ist auch nicht schlecht. Das
allercoolste allerdings war, dass unser Zimmer direkten Blick auf eine
Krokodil-Farm hatte. Das ist mal definitiv was anderes. Wir konnten nach einem
leckeren Frühstück, das im Übrigen im Preis enthalten ist – ebenso wie Kaffee,
Tee und Wasser – auch direkt unsere Zimmer beziehen, was auch bitter nötig war,
da wir noch einiges an Schlaf nachzuholen hatten.
|
69 mal anders :D |
|
am tag chillen die jungs sich schön einen ab |
Später wieder auf den Beinen entschieden wir uns für eine
Fahrt zum Old Market, da uns der Market in Phnom Penh bereits so gut gefallen
hatte. Als wir dort ankamen, bemerkten wir, dass es dort sehr dunkel ist – der
Klassiker in Asien: Stromausfall. Nach einem kurzen Rundgang durch den
Kerzen-Markt entschieden wir etwas zu essen. Anschließend ging es wieder zurück
in unser Guesthouse. Wir planten zeitig ins Bett zu gehen, da wir am folgenden
Morgen bereits um 4 Uhr aufstehen mussten. Also schauten wir nur noch Hangover
2, da die Mädels den Film noch nicht kannten und zwei Tage später nach Bangkok
aufbrechen mussten – Kulturbanausen!
|
das wachs tropft auf das fleisch... |
|
batmaaaan |
|
auf unserem weg zurück ins bun kao |
Nach einer kurzen und erneut anstrengenden Nacht (man lernt jeden Tag was neues, heute:
Krokodile sind nachtaktiv) wurden wir dann um halb 5 von unserem Tuk-Tuk-Fahrer,
der uns insgesamt 20 USD kosten sollte, abgeholt. Unser Ziel am Freitag war die
größte Tempelanlage der Welt: Angkor Wat. Ist doch klar, dass wir uns da auch
den Sonnenaufgang reinziehen wollten! Wir bezahlten weitere 20 USD each für den
Eintritt ins Gelände (der 3-Tages-Eintritt kostet im Übrigen 40 USD, sieben
Tage 60 USD) und ließen uns dann zum Sunrise Point tuktuckern. Dort waren wir
aber selbstverständlich nicht allein, überall wimmelte es von nervigen
Verkäufern und Unmengen an Touristen, die sich schon fast um die besten Plätze
für ihre Kamerastative stritten. Wir hatten einen recht guten Platz direkt am
Wasser in zweiter Reihe und erlebten den Sonnenaufgang ungefähr so:
|
fünf uhr fünfundfünfzig |
|
sechs uhr zehn |
|
sieben uhr |
|
schau mal, da hinten |
|
das letzte gruppenfoto |
|
"rannte der sonne hinterher" |
|
wir waren übrigens nicht allein |
Nachdem wir im Anschluss den Tempel Angkor Wat besichtigten
und dann wieder zurück zum TukTuk-Fahrer gingen, damit er uns zum nächsten
Tempel fahren kann, hatten wir aber nicht damit gerechnet, dass wir ihn absolut
nicht aufwecken konnten. Man muss dazu sagen, dass er abends zuvor ordentlich
einen gebechert hat, zumindest waren seine Fahrkünste sowie seine Müdigkeit
eindeutige Indikatoren hierfür. Auch das Free Water, was er uns im Vorfeld
versprach, hatte er selbstverständlich vergessen. Immerhin bekamen wir deshalb
eine Ermäßigung von 3 USD. Wir entschieden uns daraufhin erstmal etwas zu frühstücken
und schafften es danach tatsächlich den Dichti zu wecken. Also ging es ruckzuck
im TukTuk zum Tempel Angkor Thom, genauer gesagt Bayun. Dieser Tempel war
rückblickend mein Lieblingstempel, die vielen Gesichter in den Türmen waren
absolut faszinerend. Danach spazierten wir zur Terrasse der Elefanten, um
anschließend einen großen Tempel (Buphon?) zu besteigen. Zurück bei unserem
mehr oder minder liebgewonnenen Fahrer war das nächste Ziel Ta Phrom – eine
Tempelanlage, auf denen im Laufe der Jahre riesige Bäume wuchsen und wo sogar
ein Teil eines Tomb-Raider-Films gedreht wurde. Hier hat es uns aber absolut
nicht gefallen, da wir leider genau zu dem Zeitpunkt ankamen, als auch diverse
chinesische Reisebusse eintrafen und wir deshalb nichts von einer
Dschungel-Atmosphäre mitbekommen konnten. Wir entschieden uns nach den ganzen
Eskapaden, dass wir für heute genug Tempel gesehen haben, waren ja immerhin
auch schon über 8 Stunden auf den Beinen. Es gibt viele Reisende, die sich das
Drei-Tages-Ticket zulegen, für mich hat der eine Tag absolut ausgereicht, da
ich nicht so der Tempel-Freak bin, aber so dennoch einen guten Einblick
erhalten konnte. Schon erstaunlich, was vor Jahrhunderten alles erschaffen
werden konnte. Anbei ein paar Impressionen von den übrigen Tempeln:
|
man fühlt sich beobachtet |
|
immer dem schirm folgen |
|
überall diese krassen verzierungen |
|
bayun |
|
terrace of the elephants |
|
mit besten grüßen an angelina jolie |
|
mal wieder ein touri-nepp |
|
ein kletteraffe, hui |
Wir ließen uns statt zurück ins Guesthouse lieber nochmals
zum Old Market fahren, wo wir drei erfolgreich auf Shopping-Jagd gingen. Da der
Reißverschluss meiner Medi-Tasche leider den Geist aufgab, musste ich mir ein
neues Täschchen zulegen. Außerdem habe ich mir "relativ gute" Kopfhörer für 4 USD
gegönnt. Im Anschluss ging es zum Power-Chillen zurück ins Guesthouse. Abends
haben wir uns mit Marina im Restaurant Mr Grill verabredet. Das Kuriose hieran
ist, dass das Restaurant einem der Personen gehört, die wir auf der
Junggesellenparty auf Koh Rong kennengelernt haben. Gut für uns: Denn er
erkannte uns wieder und sponserte uns für den kompletten Abend das Bier, wovon
ganz nach deutscher Manier wieder mal einiges floss. Für schlappe 5 USD wurden
wir also sowohl satt als auch angetrunken, nicht schlecht! Marina hatte noch
Anne-Marie aus der Lüneburger Heide mitgebracht, es konnte also endlich mal
komplett Deutsch gesprochen werden. Der Inhaber war im Übrigen ganz schön
angetan von mir, da ich mit vier Klakas aufgekreuzt bin. Tja, gewusst wie –
oder eben nur zufällig :D
Nach einem netten Abend gingen wir dann wieder getrennte
Wege. Kathrin, Lena und ich gingen recht schnell zu Bett, da die zwei morgens
früh raus mussten, um ihren Bus nach Bangkok zu erwischen. Es war eine super
Zeit mit euch zwei, ihr seid mir echt ans Herz gewachsen. Schon komisch – so
langsam merke ich, dass ich länger auf Reisen sein werde, da ich nach den zwei
Simons nun auch Lena und Kathrin verabschieden musste. Es werden wohl noch
viele weitere folgen. Der Inhaber des Guesthouses bot mir dann an, statt in ein
Dorm für 5 USD doch in ein Einzelzimmer für 6 USD einzuchecken. Diesen
Vorschlag nahm ich dankend an. Es war seit ich reise die erste längere Zeit, in
der ich komplett alleine war, was ich aber auch mal absolut genossen habe. Am
späten Nachmittag traf ich mich dann mit Roo und George, damit wir unseren
Transport nach Laos buchen konnten. Wir hatten die Wahl zwischen einem
18-stündigem Trip für 26 USD, oder einer Fahrt über 8 Stunden, die uns 35 USD
kosten würde. Selbstverständlich haben wir uns für Zweiteres entschieden. Am
Sonntag sollte es aber um 8 Uhr in Richtung Laos losgehen. Vorher traf ich mich
allerdings noch einmal mit Marina, mit der ich eigentlich auf ein Cello-Konzert
eines Schweizer Kinderarztes gehen wollte. Dies wurde mir von meiner Ärztin in
Offenbach schwerstens ans Herz gelegt, da dieser Arzt in den vergangenen 22
Jahren durch Spenden, auch durch seine Konzerte, insgesamt 5 Krankenhäuser für
Kinder mit westlichem Standard aufbauen konnte und so schon Millionen Leben
retten konnte. Leider war Dr. Beat Richner (sein Künstlername ist Beatocello)
an diesem Tag verhindert, wir kamen also nur in den Genuss einen kleinen Film
über seine Tätigkeiten und Erfolge in Kambodscha zu sehen. Dass ein Mensch sein
eigenes Leben so sehr in den Hintergrund stellt, um andere Leben zu retten,
verdient allerhöchsten Respekt! Während der Filmvorführung hat es draußen
scheinbar 20 Minuten lang so richtig geregnet, und wir haben es verpasst. Ich
habe in den letzten 1,5 Monaten nicht einen einzigen Regenschauer miterlebt, an
jedem Tag gab es Sonnenschein und mindestens 30 Grad im Schatten – da hätte ich
so einen kleinen Tanz im Regen echt mal gefeiert. Seis drum, ich will mich ja
nicht beschweren. :)
|
während es draußen regnete... |
|
zwar kein happy end, aber dafür gute laune |
Im Anschluss schlenderten wir über den Night Market, der
allerdings sehr auf Touristen angelegt ist, und gönnten uns dort zunächst eine
dreißig-minütige Fußmassage für schlappe 2 USD. Da wir danach aber immer noch
nicht genug hatten, gingen wir nur ein paar Meter weiter und entschieden uns
für eine einstündige Bodymassage für 5 USD, bei der Free Wifi und Free Beer
inkludiert waren. Die erste Halbzeit des Mainz-Spiels konnte ich also sehen,
während ich gerade massiert wurde. Danach verabschiedeten wir uns voneinander,
da Marina nun in Richtung Myanmar aufbricht. Auch die kurze Zeit mit dir hat
mir sehr gut gefallen – und man kann mit dir gut trinken, das gefällt mir. ;)
Ich fuhr danach per TukTuk schnell zurück ins Guesthouse, schaltete den
Mainz-Stream an und sah, dass sie mit 0:2 zurücklagen. Doch scheinbar bin ich
ein Glücksbringer, 10 Minuten später führten sie mit 3:2. Die Europa League ist
definitiv drin! :)
Über meine Reise nach Laos und die ersten Tage dort (ich bin derzeit auf Don
Det, einer der viertausend Inseln ganz im Süden des Landes) berichte ich in
Bälde. Hier gefällt es mir jedenfalls auf Anhieb sehr, sehr gut und die
Stimmung ist ein klein wenig vergleichbar mit der am Otres Beach.
Bis Bald, Klakas – wünsche euch einen guten Start in die
Woche! :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen