Montag, 17. März 2014

Zu Gast bei den Tempeln


Ohje, ich werde ganz schön faul. Ich bin mittlerweile in Laos angekommen, muss aber noch über Siam Reap, der letzten gemeinsamen Station mit Lena und Kathrin, berichten. Aber wenn man die Wahl hat zwischen einem schönen Tag am Mekong, oder eben dem Schreibseln am Blog, dürfte wohl klar sein, für was man sich entscheidet. Vor allem, wenn das Internet so extrem langsam ist. Aber jetzt kann ich mich nicht mehr länger drücken!

Als wir am Donnerstag gegen 7°° Uhr nach der anstrengenden Nacht im Sleeping Bus endlich in Siam Reap angekommen sind, stand dort bereits ein TukTuk-Fahrer mit dem Schild „Welcome at Bun Kao Guesthouse, Michael Wirtz“ – was ein Luxus das doch ist, wenn man eine Unterkunft vorbucht. :) Nach einer kurzen Fahrt in meinem liebsten Gefährt kamen wir dann im oben bereits erwähnten Guesthouse an. Eins vorweg: Dieses Guesthouse war eine perfekte Wahl. Der Besitzer ist unendlich freundlich, die Zimmer sind sauber, groß, aber dennoch billig (20USD das Dreierzimmer) und die Lage ist auch nicht schlecht. Das allercoolste allerdings war, dass unser Zimmer direkten Blick auf eine Krokodil-Farm hatte. Das ist mal definitiv was anderes. Wir konnten nach einem leckeren Frühstück, das im Übrigen im Preis enthalten ist – ebenso wie Kaffee, Tee und Wasser – auch direkt unsere Zimmer beziehen, was auch bitter nötig war, da wir noch einiges an Schlaf nachzuholen hatten.

69 mal anders :D

am tag chillen die jungs sich schön einen ab
Später wieder auf den Beinen entschieden wir uns für eine Fahrt zum Old Market, da uns der Market in Phnom Penh bereits so gut gefallen hatte. Als wir dort ankamen, bemerkten wir, dass es dort sehr dunkel ist – der Klassiker in Asien: Stromausfall. Nach einem kurzen Rundgang durch den Kerzen-Markt entschieden wir etwas zu essen. Anschließend ging es wieder zurück in unser Guesthouse. Wir planten zeitig ins Bett zu gehen, da wir am folgenden Morgen bereits um 4 Uhr aufstehen mussten. Also schauten wir nur noch Hangover 2, da die Mädels den Film noch nicht kannten und zwei Tage später nach Bangkok aufbrechen mussten – Kulturbanausen!

das wachs tropft auf das fleisch...

batmaaaan

auf unserem weg zurück ins bun kao
Nach einer kurzen und erneut anstrengenden Nacht (man lernt jeden Tag was neues, heute: Krokodile sind nachtaktiv) wurden wir dann um halb 5 von unserem Tuk-Tuk-Fahrer, der uns insgesamt 20 USD kosten sollte, abgeholt. Unser Ziel am Freitag war die größte Tempelanlage der Welt: Angkor Wat. Ist doch klar, dass wir uns da auch den Sonnenaufgang reinziehen wollten! Wir bezahlten weitere 20 USD each für den Eintritt ins Gelände (der 3-Tages-Eintritt kostet im Übrigen 40 USD, sieben Tage 60 USD) und ließen uns dann zum Sunrise Point tuktuckern. Dort waren wir aber selbstverständlich nicht allein, überall wimmelte es von nervigen Verkäufern und Unmengen an Touristen, die sich schon fast um die besten Plätze für ihre Kamerastative stritten. Wir hatten einen recht guten Platz direkt am Wasser in zweiter Reihe und erlebten den Sonnenaufgang ungefähr so:

fünf uhr fünfundfünfzig

sechs uhr zehn

sieben uhr

schau mal, da hinten

das letzte gruppenfoto

"rannte der sonne hinterher"

wir waren übrigens nicht allein
Nachdem wir im Anschluss den Tempel Angkor Wat besichtigten und dann wieder zurück zum TukTuk-Fahrer gingen, damit er uns zum nächsten Tempel fahren kann, hatten wir aber nicht damit gerechnet, dass wir ihn absolut nicht aufwecken konnten. Man muss dazu sagen, dass er abends zuvor ordentlich einen gebechert hat, zumindest waren seine Fahrkünste sowie seine Müdigkeit eindeutige Indikatoren hierfür. Auch das Free Water, was er uns im Vorfeld versprach, hatte er selbstverständlich vergessen. Immerhin bekamen wir deshalb eine Ermäßigung von 3 USD. Wir entschieden uns daraufhin erstmal etwas zu frühstücken und schafften es danach tatsächlich den Dichti zu wecken. Also ging es ruckzuck im TukTuk zum Tempel Angkor Thom, genauer gesagt Bayun. Dieser Tempel war rückblickend mein Lieblingstempel, die vielen Gesichter in den Türmen waren absolut faszinerend. Danach spazierten wir zur Terrasse der Elefanten, um anschließend einen großen Tempel (Buphon?) zu besteigen. Zurück bei unserem mehr oder minder liebgewonnenen Fahrer war das nächste Ziel Ta Phrom – eine Tempelanlage, auf denen im Laufe der Jahre riesige Bäume wuchsen und wo sogar ein Teil eines Tomb-Raider-Films gedreht wurde. Hier hat es uns aber absolut nicht gefallen, da wir leider genau zu dem Zeitpunkt ankamen, als auch diverse chinesische Reisebusse eintrafen und wir deshalb nichts von einer Dschungel-Atmosphäre mitbekommen konnten. Wir entschieden uns nach den ganzen Eskapaden, dass wir für heute genug Tempel gesehen haben, waren ja immerhin auch schon über 8 Stunden auf den Beinen. Es gibt viele Reisende, die sich das Drei-Tages-Ticket zulegen, für mich hat der eine Tag absolut ausgereicht, da ich nicht so der Tempel-Freak bin, aber so dennoch einen guten Einblick erhalten konnte. Schon erstaunlich, was vor Jahrhunderten alles erschaffen werden konnte. Anbei ein paar Impressionen von den übrigen Tempeln:

man fühlt sich beobachtet

immer dem schirm folgen
überall diese krassen verzierungen

bayun

terrace of the elephants

mit besten grüßen an angelina jolie

mal wieder ein touri-nepp

ein kletteraffe, hui
Wir ließen uns statt zurück ins Guesthouse lieber nochmals zum Old Market fahren, wo wir drei erfolgreich auf Shopping-Jagd gingen. Da der Reißverschluss meiner Medi-Tasche­ leider den Geist aufgab, musste ich mir ein neues Täschchen zulegen. Außerdem habe ich mir "relativ gute" Kopfhörer für 4 USD gegönnt. Im Anschluss ging es zum Power-Chillen zurück ins Guesthouse. Abends haben wir uns mit Marina im Restaurant Mr Grill verabredet. Das Kuriose hieran ist, dass das Restaurant einem der Personen gehört, die wir auf der Junggesellenparty auf Koh Rong kennengelernt haben. Gut für uns: Denn er erkannte uns wieder und sponserte uns für den kompletten Abend das Bier, wovon ganz nach deutscher Manier wieder mal einiges floss. Für schlappe 5 USD wurden wir also sowohl satt als auch angetrunken, nicht schlecht! Marina hatte noch Anne-Marie aus der Lüneburger Heide mitgebracht, es konnte also endlich mal komplett Deutsch gesprochen werden. Der Inhaber war im Übrigen ganz schön angetan von mir, da ich mit vier Klakas aufgekreuzt bin. Tja, gewusst wie – oder eben nur zufällig :D

Nach einem netten Abend gingen wir dann wieder getrennte Wege. Kathrin, Lena und ich gingen recht schnell zu Bett, da die zwei morgens früh raus mussten, um ihren Bus nach Bangkok zu erwischen. Es war eine super Zeit mit euch zwei, ihr seid mir echt ans Herz gewachsen. Schon komisch – so langsam merke ich, dass ich länger auf Reisen sein werde, da ich nach den zwei Simons nun auch Lena und Kathrin verabschieden musste. Es werden wohl noch viele weitere folgen. Der Inhaber des Guesthouses bot mir dann an, statt in ein Dorm für 5 USD doch in ein Einzelzimmer für 6 USD einzuchecken. Diesen Vorschlag nahm ich dankend an. Es war seit ich reise die erste längere Zeit, in der ich komplett alleine war, was ich aber auch mal absolut genossen habe. Am späten Nachmittag traf ich mich dann mit Roo und George, damit wir unseren Transport nach Laos buchen konnten. Wir hatten die Wahl zwischen einem 18-stündigem Trip für 26 USD, oder einer Fahrt über 8 Stunden, die uns 35 USD kosten würde. Selbstverständlich haben wir uns für Zweiteres entschieden. Am Sonntag sollte es aber um 8 Uhr in Richtung Laos losgehen. Vorher traf ich mich allerdings noch einmal mit Marina, mit der ich eigentlich auf ein Cello-Konzert eines Schweizer Kinderarztes gehen wollte. Dies wurde mir von meiner Ärztin in Offenbach schwerstens ans Herz gelegt, da dieser Arzt in den vergangenen 22 Jahren durch Spenden, auch durch seine Konzerte, insgesamt 5 Krankenhäuser für Kinder mit westlichem Standard aufbauen konnte und so schon Millionen Leben retten konnte. Leider war Dr. Beat Richner (sein Künstlername ist Beatocello) an diesem Tag verhindert, wir kamen also nur in den Genuss einen kleinen Film über seine Tätigkeiten und Erfolge in Kambodscha zu sehen. Dass ein Mensch sein eigenes Leben so sehr in den Hintergrund stellt, um andere Leben zu retten, verdient allerhöchsten Respekt! Während der Filmvorführung hat es draußen scheinbar 20 Minuten lang so richtig geregnet, und wir haben es verpasst. Ich habe in den letzten 1,5 Monaten nicht einen einzigen Regenschauer miterlebt, an jedem Tag gab es Sonnenschein und mindestens 30 Grad im Schatten – da hätte ich so einen kleinen Tanz im Regen echt mal gefeiert. Seis drum, ich will mich ja nicht beschweren. :)

während es draußen regnete...

zwar kein happy end, aber dafür gute laune
Im Anschluss schlenderten wir über den Night Market, der allerdings sehr auf Touristen angelegt ist, und gönnten uns dort zunächst eine dreißig-minütige Fußmassage für schlappe 2 USD. Da wir danach aber immer noch nicht genug hatten, gingen wir nur ein paar Meter weiter und entschieden uns für eine einstündige Bodymassage für 5 USD, bei der Free Wifi und Free Beer inkludiert waren. Die erste Halbzeit des Mainz-Spiels konnte ich also sehen, während ich gerade massiert wurde. Danach verabschiedeten wir uns voneinander, da Marina nun in Richtung Myanmar aufbricht. Auch die kurze Zeit mit dir hat mir sehr gut gefallen – und man kann mit dir gut trinken, das gefällt mir. ;) Ich fuhr danach per TukTuk schnell zurück ins Guesthouse, schaltete den Mainz-Stream an und sah, dass sie mit 0:2 zurücklagen. Doch scheinbar bin ich ein Glücksbringer, 10 Minuten später führten sie mit 3:2. Die Europa League ist definitiv drin! :) Über meine Reise nach Laos und die ersten Tage dort (ich bin derzeit auf Don Det, einer der viertausend Inseln ganz im Süden des Landes) berichte ich in Bälde. Hier gefällt es mir jedenfalls auf Anhieb sehr, sehr gut und die Stimmung ist ein klein wenig vergleichbar mit der am Otres Beach. 

Bis Bald, Klakas – wünsche euch einen guten Start in die Woche! :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen